Zu Gast bei der jazzahead
Zu Gast bei der jazzahead © Jeroen van de Sande / freeimages.com

JazzKonzertBunt gemischt

Andromeda Mega Express Orchestra und LIUN + The Science Fiction Orchestra

Orchester ist nicht nur auf klassische Musik beschränkt, sondern auch im Jazz gebräuchlich. Es beschreibt vielmehr die Größe eines Ensembles und das Ziel, einen spezifischen Klang zu kreieren.

Wenn wir das Wort Orchester hören, denken die meisten von uns an klassische Musik und bekannte Ensembles wie die Bremer Philharmoniker oder das London Symphony Orchestra. Doch auch im Jazz ist der Begriff Orchester durchaus gebräuchlich und bezieht sich vor allem auf die Größe eines Ensembles und auf die Idee, einen spezifischen Klang zu kreieren.

Bei der diesjährigen Jazzahead traten gleich zwei Jazz-Orchester auf: Das Andromeda Mega Express Orchestra unter Leitung von Daniel Glatzel und LIUN + The Science Fiction Orchestra, angeführt von Lucia Cadotsch und Wanja Slavin. Die Sendung blickt zudem auf vergangene Jahre der Bremer Jazzmesse jazzahead und ihre Jazzorchester zurück.

Das Ensemble LIUN + The Science Fiction Orchestra schafft mit seinem dunklen und mysteriösen Sound eine einzigartige Atmosphäre. Einige haben diese Musik bereits als den Klang der Zukunft gesehen, denn das Projekt des Holzbläsers Wanja Slavin und der Sängerin Lucia Cadotsch streckt seine Fühler weit in andere Stile aus, darunter Clubmusik, Poppassagen, TipHop und Fusion. Ihr Auftritt im Bremer Schlachthof basierte auf ihrem aktuellen Album "Lily of the Nile", das sie bei Heartcore Records veröffentlichten, dem Label des angesehenen Gitarristen Kurt Rosenwinkel.

Aus der engen Zusammenarbeit von Cadotsch und Slavin entstanden Kompositionen mit gemeinsamer Soundvision: Sie wollen den Jazz in die Zukunft tragen, um gleichzeitig zu den Wurzeln zurückzukehren, und zwar in die Clubs.

Daniel Glatzel ist ein tiefgründiger Denker und wirkt auf den ersten Blick fast schüchtern. Seine Musik mit dem Andromeda Mega Express Orchester spiegelt seine bedächtige Art wider und zeugt von einer gewissen Nachdenklichkeit. Er legt großen Wert auf das feine Zusammenspiel seiner Bandmitglieder und kleine, aber effektvolle Gesten, ohne dabei in Bombast zu verfallen. Eine Eigenschaft, die ihn auszeichnet. Obwohl der Name der Band Assoziationen von Raketenstarts und Asteroiden hervorrufen könnte, liegt sein Fokus eher auf subtiler Instrumentierung und Komposition. Das erste Showcase-Konzert der jazzahead hat die Bedeutung von größeren Ensembles, wie dem Andromeda Mega Express Orchester unterstrichen und bewiesen, dass sie neben den agileren Trios oder Quartetten einen gleichwertigen Platz in der Jazzszene verdienen.

Das Andromeda Mega Express Orchestra hat den neu gegründeten Deutschen Jazzpreis als erstes Großensemble gewonnen. In der Vergangenheit haben auch andere Jazz-Orchester die jazzahead bereichert, wie zum Beispiel das Trondheim Jazz Orchestra aus Norwegen im Jahr 2016. Die Mitglieder dieses Ensembles sind bekannt für ihre Abenteuerlust und haben bereits mit Größen wie Chick Corea oder Joshua Redman zusammengearbeitet.

Im Jahr 2022 trat das Budapester Modern Art Orchestra in Bremen auf und lieferte einen fein orchestrierten Sound, basierend auf Stücken von Béla Bartók. Das multinationale World Orchestra eröffnete die 13. Ausgabe der jazzahead im Jahr 2018 und schöpfte Inspiration aus allen Teilen der Welt unter der Leitung des polnischen Saxofonisten Grzech Piotrowski. Die verschiedenen Orchester brachten eine Vielfalt an Klängen und Stilen zur jazzahead und trugen somit zu einem unvergesslichen Erlebnis bei.

Andromeda Mega Express Orchestra und LIUN + The Science Fiction Orchestra im Überblick

Andromeda Mega Express Orchestra und LIUN + The Science Fiction Orchestra

jazzahead

27. + 28. April 2023, 23. April 2016, 29. April 2022, 19. April 2018

Sendezeit Sa, 02.12.2023 | 22:00 - 00:00 Uhr
Sendung Bremen Zwei "Sounds in concert"
Radiosendung