"Romantische Beziehungen sind durch Sexismus, Rassismus und Kapitalismus geprägt", sagt die Autor*in, Journalist*in und Moderator*in Şeyda Kurt. Die gebürtige Kölner*in studiert Philosophie und Romanistik mit Auslandssaufenthalt in Bordeaux und später Kulturjournalismus in Berlin. Mit dem autobiografisch-philosophisch geprägten Sachbuch "Radikale Zärtlichkeit" landet sie 2021 einen Bestseller. Über ihr Queersein sagt sie: "Ich bin queer, auch im Begehren und in der Geschlechtsidentität. Wobei ich das Gefühl habe, dass es bei Queerness oft nur um Sexualität und Geschlechtsidentität geht. Das ist natürlich ein Teil davon, aber für mich steht das Politische trotzdem im Vordergrund. Es ist wie Feminismus eine Form von politischer Bewegung, eine Form der Widerständigkeit gegen das Patriarchat und das damit verbundene Zweigeschlechtersystem, dass mit aller Gewalt aufrecht gehalten werden soll, dass die Welt in Männer und Frauen aufgeteilt, mit allem, was dazugehört. Queerness ist ein Angriff auf diese Gesellschaftsform, ein Angriff gegen Hierarchien." Warum Liebe (die Autor*in spricht lieber von Zärtlichkeit) politisch ist, erfahren wir von Şeyda Kurt. ● Feedback und Kommentare gerne an wdr2@wdr.de oder über die WDR 2 App. Von Bettina Böttinger.