Feature
Dark tourism - Vergnügungsreisen ins Grauen
Eine große Anzahl moderner Touristen zieht es zu früheren Gefängnissen und Konzentrationslagern, sie verbringen ihren Urlaub bevorzugt an Orten, wo in der Vergangenheit Konflikte stattfanden, oder wo Umweltkatastrophen und nukleare Unfälle Land und Leben beeinflussten.
Mit einem gewissen Kitzel der Abscheu atmen sie den Geruch überfüllter indischer Elendsviertel ein, betrachten aufmerksam Einrichtungen für Folter wie die berüchtigte Tuol-Sleng-Schule in Phnom Penh, und selbst Schauplätze von Serienverbrechen gewinnen an Popularität.
Das Grauen ist überall gegenwärtig und hat sich zu einem Erlebnis entwickelt. Ground Zero ist nur ein Beispiel von vielen. Der Nervenkitzel, geschickt erhalten, wird zu einer festen Größe im Reisemarkt. Wissenschaftler erforschen bereits die Faszination für den sogenannten dunklen Tourismus, seine Botschaften, Elemente und seine moralischen Aspekte. Streben Reisende schlicht nach dem ultimativen Nervenkitzel? Oder führt das Beobachten des Leids anderer, wie ein Forscher vermutet, letztlich zu einer gesteigerten Wahrnehmung, einer Art moralischer "Aufrührung"?
"Dark tourism - Vergnügungsreisen ins Grauen" im Überblick
Dark tourism - Vergnügungsreisen ins Grauen
von Tom Schimmeck
Produktion: 2015
Sendezeit | Di, 28.01.2025 | 22:03 - 23:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Feature" |