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Die Kriminalisierung der Abtreibung in Polen
Polen hat eines der strengsten Abtreibungsgesetze Europas nach 8 Jahren rechtskonservativer Regierung. Frauen sind verzweifelt und wütend, aber bekommen kaum Hilfe.
Nach einer Amtszeit von acht Jahren unter der rechtskonservativen PIS-Regierung verfügt Polen über eine der restriktivsten Abtreibungsgesetze Europas. Viele Frauen sind empört und verzweifelt, dennoch bleibt ihnen die Unterstützung versagt. Selbst bei schwer geschädigten Föten ist seit 2021 die Abtreibung in Polen verboten.
Als eine schwangere Frau im Krankenhaus an einer unbehandelten Blutvergiftung verstarb, marschierten Tausende auf der Straße auf und machten für den tragischen Tod der Schwangeren die strengen Abtreibungsgesetze verantwortlich. Aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen sollen Ärzte nicht gehandelt haben. Die Wut und Unsicherheit unter den Frauen nimmt zu. Die Geburtenrate befindet sich auf dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten. Eine Kultur der Einschüchterung und Kriminalisierung durch Polizei und Medien ist alltäglich geworden. Viele hoffen nun auf Veränderungen durch die neue Regierung. Fraglich bleibt jedoch, ob diese wie versprochen eine Liberalisierung der Abtreibungsgesetze vornehmen wird oder nicht.
"Die Kriminalisierung der Abtreibung in Polen" im Überblick
Die Kriminalisierung der Abtreibung in Polen
von Maike Jebens, Agnieszka Pröfrock
Produktion: 2024
Sendezeit | Di, 23.04.2024 | 19:15 - 20:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Das Feature" |