Die Schattenlinie - Joseph Conrads letzte Reise

Der alte und brummige Joseph Conrad, der von der Neuen Welt fasziniert ist, trifft auf dem Atlantik einen jungen US-Amerikaner, der ihn zum Interview bittet. Dieses Jahr jährt sich sein 100. Todestag.

Joseph Conrad, betagt und mürrisch, begegnet während seiner Reise auf dem Atlantik in die Neue Welt einem jungen US-Amerikaner: Auf Einladung seines nordamerikanischen Verlegers Frank N. Doubleday reist Joseph Conrad ein Jahr vor seinem Ableben am 3. August 1924 in die USA.

Auf dem Schiff Tuscania trifft er auf den jungen Journalisten Max Stone, der sich vorgenommen hat, ein Interview mit dem berühmten britischen Schriftsteller über dessen Erwartungen und Pläne in Nordamerika zu führen, um damit einen Coup für seine New Yorker Zeitung zu landen.

Angesichts Conrads als scheu geltender Natur ist Stone bestens vorbereitet. Die Kritik des Schriftstellers an den kolonialen Verhältnissen in Asien und Afrika hat den amerikanischen Optimismus von Stone sowie eine Reise durch Deutschland, der Heimat von Conrads Vorfahren, die von Inflation und politischen Unruhen geprägt ist, erschüttert. Es gelingt Stone, einen Nachmittag in Gesellschaft von Joseph Conrad zu verbringen. Fest entschlossen, die Vorzüge des American Way of Life zu verteidigen, versucht er, Conrads Kritik zu widerlegen. Das Gespräch nimmt eine unerwartete Wendung, als Conrad ein Telegramm aus Europa erhält.