Die warmen, rauen Songs des Brasilianers Seu Jorge

Jorge Mário da Silva ist sein bürgerlicher Name, aber die meisten kennen ihn unter dem Künstlernamen Seu Jorge. Der vielseitige Musiker, Singer-Songwriter und Schauspieler wurde 1970 in der Metropolregion von Rio de Janeiro geboren und erlangte größere Bekanntheit durch seine Rolle im 2002 erschienenen Film "Cidade de Deus", der das herausfordernde Leben in den Favelas von Rio darstellt.

Diese Umgebung ist Seu Jorge nur zu gut vertraut; er begann bereits mit zehn Jahren, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, verlor seinen Bruder Vitório durch ein Verbrechen und musste in den frühen 1990er Jahren drei Jahre lang ohne festen Wohnsitz auskommen. Doch mit Hingabe zur Musik und zum Theater, der Unterstützung aus der Kulturszene und seinem außergewöhnlichen Talent fand er seinen Weg zurück zu einem stabileren Leben und erlebte einen beeindruckenden Aufstieg in der Kunstwelt.

Seu Jorge begeistert sein Publikum mit seinen tiefgehenden und leidenschaftlichen Liedern. Seine Stimme ist warm, rau und authentisch, während sein Gitarrenspiel durch eine starke Verankerung in der Samba-Tradition besticht. Im Konzertsaal fühlt man die Energie, die aus seinen Erfahrungen als Straßenmusiker stammt, wo er in ungezwungenen Jam-Sessions mit Gitarre, Cavaquinho und verschiedenen Trommelinstrumenten auftrat, sowohl mit eigenen neuen als auch mit traditionellen bekannten Stücken. Ebenso eindrucksvoll trat Seu Jorge am 5. April 2025 im Théâtre de la Concorde in Paris auf, unterstützt von Ricardo Feijão am Bass, Pretinho da Serrinha mit Cavaquinho und Perkussion sowie den Percussionisten Nenê Brown und Fabio Miudinho.