Die Irrgärten (der Borgias) von Venedig
Die Irrgärten (der Borgias) von Venedig © Jason Wickens / freeimages.com

Feature

Ein Trip durch reale und irreale (Borges-)Labyrinthe in Venedig

Die Geschichtenwelten von Jorge Luis Borges sind unendlich. Diese kann man im venezianischen Labirinto Borges erleben. So wird Venedig für die Autorin zum Ort des labyrinthischen Denkens. Borges kultivierte die Denkfigur des Labyrinths, wie kein anderer.

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Die Erzählwelten des Autors Jorge Luis Borges führen in unzählige Richtungen. Im venezianischen Labyrinth Borges kann man sie erkunden. Selbst für die Schriftstellerin wird ganz Venedig zum Schauplatz komplexen Denkens. Der argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges hat die Idee des Labyrinths mehr kultiviert als jeder andere Autor. Inspiriert von Borges' Werk "Der Garten der Pfade, die sich verzweigen" - in dem Buch und Labyrinth verschmelzen - hat Randoll Coate ein Labyrinth in Form eines offenen Buches entworfen.

In Venedig steht es tatsächlich auf der Insel San Giorgio Maggiore. Es enthält Anspielungen auf den magischen Autor, wie eine Sanduhr, einen Blindenstock oder einen Tiger: Punkte, an denen die Schriftstellerin um die Ecke biegt und in die geistigen und gefährlichen Labyrinthe von Borges gerät. Eine Gästeführerin, ein Audioguide und eine improvisierte Selbstführung durch das Labyrinth Borges verwirren die Schriftstellerin so sehr, dass sie nach ihrem Labyrinthgang voller Verwirrung durch Venedigs chaotische Gassen treiben lässt, und angelockt vom betörenden Gesang einer ukrainischen jungen Frau und von ihrem Ohr geleitet, zu Piazzolla und einer gebürtigen Venezianerin abseits der Touristenmassen während der Biennale in Venedig. Wer sich auf dieses Abenteuer einlässt, gerät in verrückte Schachtelsätze oder Gedanken, die in Sackgassen münden. Und dabei werden Palindrome wie "Nie solo sein!" zu verzauberten Sprachpfaden.

Zum Autor

Die gebürtige Freiburgerin Andrea Joeckle, Jahrgang 1967, absolvierte ihr Studium der deutschen Philologie in München und Paris. Sie ist als Autorin und Übersetzerin in Berlin tätig. Ihr Feature "Krakau mit Händen und Füßen" (DKultur 2009) wurde mit dem deutsch-polnischen Journalistenpreis ausgezeichnet. Zeitweise war sie Stadtschreiberin in Hermannstadt, Rumänien. Ihr neuestes Prosawerk "Novembertango" wurde 2017 veröffentlicht, basierend auf dem Hörspiel "Das Tangotier" (DKultur 2014). Deutschlandfunk Kultur brachte 2017 ihr Hörspiel "Die Zecke" heraus und 2018 ihr Feature "Der Blick des Dichters saugt die Welt auf und verändert sie", über die griechische Autorin Amanda Michalopoulou.

"Ein Trip durch reale und irreale (Borges-)Labyrinthe in Venedig" im Überblick

Ein Trip durch reale und irreale (Borges-)Labyrinthe in Venedig

von Andra Joeckle

Mit Veronika Bachfischer, Michael Hanemann, Rosario Bona, Ingo Kottkamp, Andra Joeckle

Produktion: 2022

Sendezeit Sa, 03.08.2024 | 18:04 - 19:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Feature"
Radiosendung