Eine Lange Nacht über den Philosophen Günther Anders

Günther Anders lebte von 1902 bis 1992. In der Sendung "Eine Lange Nacht über den Philosophen Günther Anders" geht es um den Philosophen und unsere heutige Realisierung unserer Vorstellungen und den daraus folgenden Konsequenzen.

Immer wieder schrieb Günther Anders darüber, dass seine Vorstellungskraft beschränkt sei. Im Exil in Amerika versuchte der Philosoph zu greifen, wie es in Hiroshima oder Auschwitz war und als er nach Europa zurückkam, versuchte er einen Zugang zum Krieg zu finden, indem er sich die Ruinen ansah.

"Die Antiquiertheit des Menschen" ist das Hauptwerk des Philosophen des Atomzeitalters. 1956 wurde der erste Band seines Werkes veröffentlicht. Darin warnt er extrem vor Atombomben und den Gefahren, die mit sich bringen. Außerdem war er in einer Anti-Atombewegung aktiv.

Durch den Fortschritt der Technik veränderte sich das Verhältnis zwischen der Realität und der Fantasie. Unseren Vorfahren war es klar, dass die Fantasie unrealistisch ist. Aber heute unterliegt die Fantasie dem, was wir tatsächlich machen.

Zwischen unserer Vorstellungskraft und dem, was wir in der Realität umsetzen können, wird der Unterschied immer größer und diese Situation ist nicht besonders gut. Denn mittlerweile ist es einfacher, 100.000 Menschen zu töten mithilfe einer Rakete oder Flugzeugbombe, als einem Menschen, dem man gegenüber steht, das Leben zu nehmen.

Die Menschen werden ohne Atomwaffen auf eine bestimmte Art nicht mehr leben können, "denn die Blueprints sind wie die diabolische Verwirklichung der Ideen Platons nicht auszulöschen." Günther Anders sagte einmal, dass es ihn nichts angehe, wenn er verzweifelt sei. Und dass man weiter machen solle, als wäre nichts geschehen.