Ein Porträt des Künstlers  George Grosz
Ein Porträt des Künstlers George Grosz © Lauren Lank / freeimages.com

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Eine Lange Nacht über George Grosz

George Grosz kritisiert die Weimarer Republik mit schonungslosen Bildern, wird angeklagt und verlässt Deutschland kurz vor der Machtübernahme der Nazis im Jahr 1933.

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Für manche galt er als der traurigste Mensch Europas, für andere als Gotteslästerer und für wieder andere als bedeutender Künstler. Im Jahr 1893 unter dem Namen Georg Ehrenfried Groß geboren, änderte er in einer Zeit großer Anti-Englisch-Stimmung in Deutschland seinen Namen zu George Grosz. Als Dandy war er ein Liebhaber des amerikanischen Tanzes Shimmy, besuchte Varietés und Sportveranstaltungen. Als Künstler kreierte er mit scharfen Linien gesellschaftliche und politische Abgründe, entlarvte skrupellose Bohemiens und prangerte Kriegsgräuel an.

George Grosz nimmt die Weimarer Republik auseinander, enthüllte die Masken der Menschen und zeigte ihre Fratzen. Aufgrund seiner kritischen Bilder wurde er in den 1920er-Jahren mehrmals angeklagt. Kurz bevor die Nationalsozialisten Ende Januar 1933 seine Wohnung und sein Atelier stürmten, verließ er Deutschland zusammen mit seiner Frau und seinen zwei Kindern.

In den USA unterrichtete er Kunst, sogar Salvador Dali schaute einmal vorbei, malte Dünenlandschaften und seltsame Wesen, die nur entfernt Menschliches zeigten. Mit Alkohol versuchte er, seine Depressionen zu bekämpfen. Im Jahr 1959 zog es George Grosz nach Deutschland zurück. Für ihn war der amerikanische Traum nichts Weiteres als eine Illusion. Der Rückkehrer wurde in seiner Heimat gefeiert und bejubelt. Nur sechs Wochen nach seiner Ankunft und einem ausgelassenen Abend mit Freunden starb George Grosz nach einem Sturz in einem Berliner Treppenhaus.

Eine Lange Nacht über George Grosz im Überblick

Sendezeit Sa, 20.04.2024 | 00:05 - 03:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Lange Nacht"
Radiosendung