Das Leben der Ingeborg Bachmann
Das Leben der Ingeborg Bachmann © Dreinagel / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0

Kultur & LiteraturLeben & Liebe

Eine Lange Nacht über Ingeborg Bachmann

Zu ihrer Zeit gehörte Ingeborg Bachmann zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen. In der Sendung "Eine Lange Nacht über Ingeborg Bachmann" geht es um die Schriftstellerin, die mit nur 47 Jahren starb. Während die einen sie als Ikone des Feminismus sehen, halten andere sie für eine Drogenabhängige.

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Ingeborg Bachmann wurde vom Anfang ihrer Karriere an als Projektionsfläche genutzt. Und die Porträts, die sie veröffentlichte, tragen zahlreiche Widersprüche in sich.

"Malina" ist ein Roman der Schriftstellerin, der 1971 herauskam und der sie für viele Menschen zu einer Ikone des Feminismus machte. Doch es gibt auch Menschen, die von ihr denken, dass sie eine drogenabhängige und haltlose Frau sei. Wie sie beschrieben wird, hängt auch vom jeweiligen Zeitgeist ab.

Die Schriftstellerin wurde nur 47 Jahre alt und starb im Jahr 1973. Ihr Tod wurde durch eine brennende Zigarette verursacht, mit der sie im Bett einschlief, nachdem sie Tabletten eingenommen hatte.

In der Langen Nacht wird Ingeborg Bachmann als Frau dargestellt, die ihrer Zeit voraus war. In den 1950er-Jahren sorgten ihre Gedichte für Aufregung und sie wollte als freie Schriftstellerin arbeiten und ein emanzipiertes Leben führen. Doch damals war solch ein Leben für Frauen noch nicht vorgesehen.

In ihrer Biografie ist das auch das zentrale Thema und macht greifbar, wie es zu ihrer Lebenskatastrophe kam. Sie wird darin mit Gottfried Benn verglichen und dieser Vergleich macht vieles klar. Die Altersaffären von Benn trugen positiv zu seiner heutigen Aura bei, während es bei Bachmann heißt, dass sie "[s]ich jedem an den Hals werfen" und sich selbst zerstören würde.

Um sich selbst zu identifizieren, nutzte Ingeborg Bachmann schon früh in ihrem Leben die Literatur. Ihr Leben stellte sie als ein Spiel oder ein Theater dar, doch mit der Zeit überforderte das die junge Schriftstellerin.

Wie sie zur Musik stand, wird in der Radionacht dargelegt. Bachmann verfasste auch einen Text über Maria Callas und damit, wenn auch verborgen, über sich selbst. Die Schriftstellerin schrieb über Callas, dass sie "auf der Rasierklinge gelebt" hätte, es sich bei ihr um "das letzte Märchen" handele und sie "die letzte Wirklichkeit" wär. Zusammengefasst meinte Bachmann über sie, dass sie nicht mit Perfektion und Mittelmäßigkeit vertraut sei und nicht nur ein Mensch, sondern auch groß sei.

Eine Lange Nacht über Ingeborg Bachmann im Überblick

Sendezeit Sa, 17.06.2023 | 00:05 - 03:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Lange Nacht"
Radiosendung