
Wissenschaft & Technik
Freud im Korb - Wie wir lieben, und warum: die Übertragungsliebe
Wer kann sagen, wie Liebe wirklich abläuft? Und aus welchem Grund wird jede Form der Liebe als Übertragung bezeichnet? Schon im Jahr 1915 befasste sich Sigmund Freud in seiner Arbeit "Bemerkungen über die Übertragungsliebe" mit dieser Thematik. Bereits damals war sie komplex, und das ist sie immer noch.
Es ist verständlich, dass Patienten, die regelmäßig mit ihren Psychoanalytikern zusammenkommen, zärtliche Empfindungen oder sogar erotische Fantasien entwickeln könnten. Der Grund dafür ist, dass mit dieser Art von Liebe, wie bei jeder anderen Form auch, unsere frühesten Bedürfnisse, kindliche sexuelle Wünsche und erste Beziehungserfahrungen wieder an die Oberfläche kommen: die Liebe zu den Eltern oder Geschwistern, inklusive aller damit verbundenen Herausforderungen, der freudigen, aber auch der schmerzlichen oder verbotenen Aspekte. Diese Übertragung der Liebe kann zu Verwirrungen führen. Sie scheint die therapeutische Arbeit zu behindern und dennoch ebenfalls zu fördern. Sich davon zu distanzieren, wäre genauso heikel, wie ihren Impulsen nachzugeben.
Wie also sollte man mit Zuneigungen, dem Verlangen nach Nähe und dem erotischen Begehren umgehen? Die Beziehung im Rahmen einer Psychoanalyse weist viele Parallelen zu anderen zwischenmenschlichen Beziehungen auf. In der Serie "Freud im Korb" wird wie in jeder Episode eine Theorie Freuds beleuchtet, hier die Frage: Welche Rolle spielt die Übertragungsliebe in unserer heutigen, digitalen Lebenswelt und unserem aktuellen Liebesleben? Hat sie sich im Vergleich zu Freuds Zeiten verändert?
Katrin Mackowski erörtert diese Fragen gemeinsam mit Jeanne Wolff-Bernstein, Daru Huppert sowie den zwei Auszubildenden Simone Öhlschläger und Anna Helbok.
Freud im Korb - Wie wir lieben, und warum: die Übertragungsliebe im Überblick
| Sendezeit | Mo, 05.01.2026 | 16:05 - 17:00 Uhr |
| Sendung | Ö1 "Science Arena" |