Eine "Kostümparty" auf dem Klavier? Ja, das geht! Der junge Robert Schumann, der schwankte, ob er Musiker oder Schriftsteller werden sollte, komponierte einen imaginären Maskenball mit dem Namen "Carnaval". Wer da alles eingeladen ist?
Paul Bartholomäi demaskiert die Gäste, die der musikalischen Fantasie des Gastgebers erscheinen: Da ziehen Figuren aus der Commedia dell’Arte vorbei, Komponistenkollegen, Schumanns literarische Alteregos und pikanterweise auch die beiden Damen, denen damals das Herz des jungen Künstlers zuneigte. Obendrein breitet Schumann ein subtiles Spiel mit Namen und Notennamen aus - wenn das kein Stoff für den "Notenschlüssel" ist!

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Klassische Musik – noch Fragen? Paul Bartholomäi gibt ganz persönliche Antworten: In jedem Podcast entschlüsselt er ein anderes Werk, lässt Zusammenhänge hörbar werden, führt in die Welt der Komponisten. Weitere Folgen gibt’s hier ab dem 23. September.
Folgen von hr2 Notenschlüssel
36 Folgen
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Folge vom 09.02.2025Notenschlüssel - Schumann: "Carnaval"
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Folge vom 22.01.2025Notenschlüssel - Carl Philipp Emanuel Bachs "Freye Fantasie""Bach" - der Name hat in der Musikwelt einen guten Klang. Auch schon im späteren 18. Jahrhundert. Wer da (meistens anerkennend) von "Bach" sprach, meinte selbstverständlich den berühmten Carl Philipp Emanuel Bach, nicht den alten Johann Sebastian, und dieser weithin bekannte Bach schrieb Musik, die man mit einigem Recht als frühe "Romantik" verstehen kann. Carl Philipp Emanuel Bachs "Freye Fantasie" in fis-Moll ist im "Notenschlüssel" der Ausgangspunkt für einen Ausflug in die musikalische Welt des zweitältesten "Bach-Sohnes", wie wir abwertend zu sagen pflegen. Paul Bartholomäi versucht eine Analyse dieses scheinbar formlosen Werkes, beleuchtet Bachs sogar schriftlich niedergelegtes Konzept der "Freien Fantasie" und streift durch die Epoche der "Empfindsamkeit". Er wirft einen Blick auf ebenfalls fantasierend schweifende Kompositionen von Bachs Vater und berührt auch die Grundsatzfrage nach Absicht und Wirkung der Musik.
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Folge vom 19.01.2025Notenschlüssel - Mozart: Serenade c-Moll KV 388"Unreine Musik" - so verurteilte der zeitgenössische Musiker und Verleger Hans Georg Nägeli das Werk Mozarts, und das war nicht theologisch gemeint, sondern stilistisch. In der Serenade c-Moll für acht Blasinstrumente hatte Mozart eine Kammermusik höchsten Anspruchs vorgelegt und setzte sich allein damit auch hier über stilistische Grenzen hinweg. Paul Bartholomäi durchleuchtet im "Notenschlüssel" diese Harmoniemusik in "Kaiser-Joseph-Besetzung", die alles andere ist als eine gefällige "Abendmusik", erklärt den von Nägeli gerügten "Stile misto", Mozarts außergewöhnlich souveräne Bläserbehandlung und wagt sich auch an die heikle Frage: Warum klingt Mozart wie Mozart?