Südkoreanische Migranten kamen für die Pflege und den Bergbau nach Deutschland und wurden bis heute in der Geschichte überhört
Südkoreanische Migranten kamen für die Pflege und den Bergbau nach Deutschland und wurden bis heute in der Geschichte überhört © truthseeker08 / pixabay.com

Kultur & Gesellschaft

Immer noch unsichtbar - Südkoreanische Migranten in Deutschland

In den 1960er-Jahren kamen viele südkoreanische Arbeiter und Krankenschwestern in die Bundesrepublik, doch ihre Erlebnisse und Beiträge sind im kollektiven Gedächtnis des Gastgeberlandes kaum präsent. Diese Tatsache sollte dringend Wandel erfahren. 

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Die Stimmen dieser Migrantengruppe, die in politischen Diskussionen und im öffentlichen Dialog oft übergangen werden, verdeutlichen das Spannungsverhältnis zwischen Integration und Ausschluss im heutigen Deutschland. Das Gefühl, nicht dazuzugehören – von Integrationsgipfeln bis hin zu Gedenkveranstaltungen – prägt das Bild dieser Gemeinschaft und sendet zugleich eine subtile, aber klare Botschaft der gesellschaftlichen Marginalisierung an viele kleinere Minderheiten. Zwischen kulturellen Barrieren der Scham und den verdrängten Erinnerungen an Ereignisse wie die Vergehen im "Hohmaneum-Fall" in der südkoreanischen Stadt Naju eröffnet sich ein Raum für tiefgründige Überlegungen: Wer wird beachtet, wer bleibt im Verborgenen – und was bedeutet dies für das Selbstbild einer vielfältigen Gesellschaft? 

Martin Hyun, ein Politikwissenschaftler mit Studien in Internationalem Business und internationalen Beziehungen in den USA, Brüssel und Bonn, hat als erster Spieler koreanischer Herkunft in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und als Junioren-Nationalspieler Deutschlands Sportgeschichte geschrieben. Er engagiert sich für Vielfalt und Integration im Sport und gründete den Verein Hockey is Diversity e.V. Als Autor setzt er sich mit den Themen Identität und Integration auseinander, insbesondere im Kontext der deutsch-koreanischen Beziehungen. Zu seinen Werken gehören "Lautlos – Ja Sprachlos – Nein: Grenzgänger zwischen Deutschland und Korea" (2008), "Ohne Fleiß kein Reis – wie ich ein guter Deutscher wurde" (2012) und die "Gebrauchsanweisung für Südkorea" (2018). Sein neuestes Buch, "Gebrauchsanweisung für Nachbarn" (2024), das er zusammen mit seinem Freund Wladimir Kaminer verfasste, schaffte es auf die Spiegel-Bestsellerliste.

Immer noch unsichtbar - Südkoreanische Migranten in Deutschland im Überblick

Sendezeit So, 05.01.2025 | 09:30 - 10:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Essay und Diskurs"
Radiosendung