Karinthischer Sommer - ORF Radio-Symphonieorchester Wien

Kraftvoll, begeisternd, inspirierend, aber auch weiblich ist die Musik! Drei Meisterinnen der Romantik und Hannah Eisendle treten beim ersten Konzert des ORF RSO Wien beim Carinthischen Sommer auf. Am Dirigentenpult steht die portugiesische Dirigentin Joana Carneiro.

Weiblich, aber auch kraftvoll, mitreißend und inspirierend ist die Musik! Drei herausragende Musikerinnen der Romantik sowie die junge Österreicherin Hannah Eisendle sind Teil des Eröffnungskonzerts des ORF RSO Wien, dem neuen Festivalorchester des Carinthischen Sommers, geleitet wird sie von der portugiesischen Dirigentin Joana Carneiro.

1832 komponierte Fanny Hensel eine erfrischende Ouvertüre für die Sonntagsmatineen in ihrem Berliner Zuhause. Die talentierte Schwester von Felix Mendelssohn nutzte diese Veranstaltungen, um Konzerte zu organisieren und ein Orchester zu dirigieren, ohne die Traditionen ihrer bürgerlichen Familie zu brechen. Während die junge Clara Wieck an den ersten Entwürfen für ihr Klavierkonzert arbeitete. Gemeinsam mit Felix Mendelssohn führte sie es 1837 als weltweit gefeierte Solistin im Leipziger Gewandhaus auf. Ihrem späteren Ehemann Robert Schumann, der damals noch ein unbekannter Komponist und Musikjournalist war, sendete sie selbstbewusst diese Zeilen zu: "Ich spiele es, weil es überall sehr gut angekommen ist."

Die berühmte Komponistin Louise Farrenc führte eine beeindruckende Karriere als Musikerin und Professorin am Pariser Konservatorium. Seit einiger Zeit wird ihr umfangreicher Nachlass schrittweise wiederentdeckt. Sie galt als die bekannteste Komponistin ihrer Zeit und brachte nicht nur drei Symphonien, Kammer- und Klaviermusik in Zusammenarbeit mit ihrem Mann heraus, einem Flötisten und Verleger. Sie schuf darüber hinaus auch eine Sammlung historischer französischer Tastenmusik. Louise Farrenc wuchs in einer liberalen Pariser Künstlerfamilie und einem freiheitlich gesinnten Umfeld auf. Ihre Klavier- und Musiklehrer waren Ignaz Moscheles und Johann Nepomuk Hummel, während sie im Alter von 15 Jahren ihren Kompositionsunterricht bei Anton Reicha begann, der eng mit Beethoven verbunden war, wie auch die anderen zwei. In Paris hatte Louise Farrenc die Möglichkeit, die neuen Symphonien Mendelssohns kennenzulernen, was sich in ihrer anspruchsvollen und tiefgründigen Dritten Symphonie widerspiegelt.

In Hannah Eisendles aktuellstem Werk, das im Rahmen eines gemeinsamen Kompositionsauftrags des Carinthischen Sommers und des ORF RSO Wien entstanden ist, erklingt unterschwellig das Lied "Grândola, Vila Morena", das 1974 den Beginn der Portugiesischen Revolution markierte: "Ohne Freiheit keine Musik: Viva la Musica!"