
JazzKonzert
Karl Ritters "Parallelkonzert" in Litschau
Am 16. Juli 2022 wurde im Herrenseetheater in Litschau im Rahmen des Schrammelklang-Festivals ein aufsehenerregendes Experiment durchgeführt. Die Idee dazu hatte der bekannte Gitarrist Karl Ritter, der als musikalischer Freigeist bekannt ist und früher auch bei Ostbahn-Kurti tätig war.
Der Gitarrist Karl Ritter erklärte auf der Schrammelklang-Website, dass die Idee bereits in seiner Teenager-Zeit aufgekeimt sei. Denn in den Diskotheken gab es zu jener Zeit zwei Plattenspieler, und er wollte immer herausfinden, was passieren würde, wenn man sie gleichzeitig laufen lässt.
Das Experiment kann als Kunst der klingenden Übermalung oder Stil-Polyphonie bezeichnet werden. An diesem Abend in Litschau vereinte Karl Ritter Schrammelmusik und Blues. Die Neuen Wiener Concert Schrammeln, angeführt von den Violinisten Peter Uhler und Nikolai Tunkowitsch, verkörperten die Schrammelmusik, während Sänger-Gitarrist Hans Theessink und seine Band den Blues präsentierten. Es war ein viel beachtetes Ereignis. Nach einem wech selseitigen Beschnuppern begannen die Ensembles während dieses Parallelkonzerts zu spielen.
Die von Karl Ritter sorgfältig ausgewählten Juwelen aus den Repertoires beider Bands wurden tatsächlich gleichzeitig gespielt: Theessinks Baby Wants to Boogie wurde mit den Badner Tänzen von Alexander Katzenberger kontrapunktiert, Leonhard Pauls "Franzi" wurde mit dem Johnny-Cash-Hit "Man in Black" kombiniert. Eine Version des Vorspiels des ersten Akts von Giuseppe Verdis La Traviata fand ein ungewöhnliches Echo in Bob Dylans "Ballad of Hollis Brown". Wie gut am Ende das Experiment funktioniert hat, bleibt jedem Hörer selbst überlassen. Das Publikum im Herrenseetheater in Litschau war jedenfalls begeistert von diesem ungewöhnlichen und kurzweiligen Abend!
Karl Ritters "Parallelkonzert" in Litschau im Überblick
Karl Ritters "Parallelkonzert" in Litschau
Schrammelklang-Festival
16. Juli 2022
Sendezeit | Mo, 12.06.2023 | 19:30 - 21:00 Uhr |
Sendung | Ö1 "On Stage" |