Folge vom 26.07.2024
Klimakrise verschärft Hunger, Stickstoff dämpft Erderwärmung, Gaswirtschaft soll sich selbst kontrollieren
Mit Sandra Kirchner und Verena Kern.
01.39 Welternährungsbericht
Einer von elf Menschen war im vergangenen Jahr von Hunger betroffen. Laut dem Welternährungsbericht sinkt seit 2019 die Zahl der unter Hunger leidenden Menschen kaum noch. Das liegt auch an häufigeren Dürren, Überschwemmungen oder anderen Extremwetterereignissen, die infolge der Klimakrise häufiger auftreten. Brasilien, das derzeit den Vorsitz der Gruppe der Industrie- und Schwellenländer G20 innehat, will eine globale Allianz gegen Hunger und Armut schmieden.
05:59 Stickstoff
Durch Düngen, Verkehr und das Verfeuern fossiler Brennstoffe gelangt Stickstoff in großen Mengen in die Umwelt. Stickstoff hat insgesamt einen kühlenden Effekt aufs Klima, wie eine internationale Studie unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena zeigt. Doch auf viele andere Bereiche – wie die Gesundheit von Menschen und Ökosystemen oder die Artenvielfalt – hat Stickstoff einen schädigenden Einfluss und ist deshalb kein gutes Mittel gegen die Klimakrise.
11:56 Methanemissionen
Ein wirksamer Hebel für Klimaschutz ist das Stoppen von Methanemissionen. Die Methan-Verordnung der EU verpflichtet Unternehmen, ab Anfang August erstmals die Methanemissionen, die beim Fördern und Transportieren fossiler Brennstoffe entstehen, genau zu messen, und die Freisetzung des Gases zu stoppen. So müssen Gaskonzerne beispielsweise Lecks in Erdgaspipelines schließen. Doch die Deutsche Umwelthilfe schlägt Alarm: Ein Branchenverband der Gaswirtschaft, der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches, könnte einen Teil der Umsetzung der Verordnung in Deutschland kontrollieren. Das könnte die Wirksamkeit der Verordnung schwächen.
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