Am Abend ein Gala-Diner mit dem Staatspräsidenten, am Tag darauf in den Strassen Wiens Müllcontainer durchwühlen: Arno Geiger bekennt in seinem neuen Buch, dass er über Jahrzehnte ein Doppelleben geführt hat. Felix Münger ist beeindruckt von der Offenheit des Autors, die ihn auch verwundbar macht.
Arno Geiger war bei seinen geheimen Müll-Touren insbesondere auf der Suche nach weggeworfenen persönlichen Briefen. Sie inspirierten ihn für seine Literatur. Ermöglichte ihm erst das Doppelleben, zum Erfolgsautor zu werden? Und wie kommt es, dass die geheime Identität Arno Geigers grosse Liebe befeuerte? Felix Münger erkundet zusammen mit Co-Host Simon Leuthold dieses packende Buch über ein vielschichtiges Autorenleben.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
Arno Geiger: Das glückliche Geheimnis, Hanser 2023. (Hörbuch bei «Hörbuch Hamburg», gelesen von Matthias Brandt.)
Im Podcast zu hören ist:
* Arno Geiger, Schriftsteller
* Catherine Newmark, Philosophin und Publizistin
Weiter erwähnte Bücher:
* Umberto Eco. Der Friedhof in Prag. Aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber. Hanser, 2011.
* Arno Geiger. Es geht uns gut. Hanser, 2005.
* Arno Geiger. Selbstporträt mit Flusspferd. Hanser, 2015.
* Thomas Mann. Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull. 54. Auflage. Fischer, 1989.
* Stefan Zweig. Angst. 19. Auflage. Fischer, 1991.
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Kultur & Gesellschaft
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Ein Podcast über Bücher und die Welten, die sie uns eröffnen. Alle zwei Wochen tauchen wir im Duo in eine Neuerscheinung ein, spüren Themen, Figuren und Sprache nach und folgen den Gedanken, welche die Lektüre auslöst. Dazu sprechen wir mit der Autorin oder dem Autor und holen zusätzliche Stimmen zu den Fragen ein, die uns beim Lesen umgetrieben haben. Lesen heisst entdecken. Mit den Hosts Franziska Hirsbrunner/Katja Schönherr, Jennifer Khakshouri/Michael Luisier und Felix Münger/Simon Leuthold. Mehr Infos: www.srf.ch/literatur Kontakt: literatur@srf.ch
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83 Folgen
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Folge vom 10.02.2023Der Erfolgsautor als Lumpensammler: «Das glückliche Geheimnis» von Arno Geiger
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Folge vom 27.01.2023Essen als Ideologie und Lebenssinn: «Gesund genug» von Ursula FrickerEin Gesundheitsfanatiker stirbt an Darmkrebs. Am Krankenbett denkt die Tochter über den (Essens-)Terror nach, den der Vater verbreitete. Er zählt jeden Morgen 30 Kürbiskerne, 45 Sonnenblumenkerne und 251 Roggenkörner für sein Frühstück ab und verbietet seinen Kindern das Schulschwimmen wegen des Chlors im Wasser. «Was treibt diesen Mann?», fragt Nicola Steiner. Und Franziska Hirsbrunner kommt die Familie in «Gesund genug» wie eine Vierpersonensekte vor. Sie findet aber auch, dass Ursula Frickers neuer Roman weit mehr als das Porträt eines Spinners ist, der ums gesunde Leben tanzt wie ums goldene Kalb. Denn es geht um eine Selbstoptimierung, die krankhafte Züge annimmt, um den Versuch, sich eine Bedeutung zu geben, der aus dem Ruder läuft. Das Thema Essen ist nicht nur auf der persönlichen Ebene gerade wieder sehr aktuell. Neben Essen als Ersatzreligion, Lebenssinn, Leitschnur und Weltveränderungsmission stellen sich auch ökonomische, ökologische, politische und gesellschaftliche Fragen. «Gesund genug» nimmt diese Fragen wie nebenbei auf und verleiht ihnen eine berührende Dringlichkeit. Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: Ursula Fricker. Gesund genug. 234 Seiten. Atlantis Verlag, 2022. Im Podcast zu hören sind: * Ursula Fricker, Schriftstellerin. * Christine Brombach, Ernährungssoziologin Weitere im Podcast genannte Bücher: * Emma Cline. The Girls. Aus dem amerikanischen Englisch von Nikolaus Stingl. 352 Seiten. Hanser Verlag, 2016. * Daniela Dröscher. Lügen über meine Mutter. 448 Seiten. Kiepenheuer & Witsch, 2022. * Slata Roschai. 153 Formen des Nichtseins. 176 Seiten. Homunculus Verlag, 2022. Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch Mehr Literatur und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter srf.ch/literatur
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Folge vom 13.01.2023Lebendige Frauenbilder: «Vor aller Augen» von Martina ClavadetscherDas neue Buch der Schweizer Autorin Martina Clavadetscher erzählt in 19 Geschichten die Leben von Frauenfiguren auf berühmten Gemälden. Für Simon Leuthold ein spannendes Projekt zwischen Recherche und Fiktion. Er ist fasziniert von der stilistischen Vielseitigkeit, die die Autorin an den Tag legt. Da Vincis «Dame mit Hermelin» lässt uns über unsere Gewohnheiten beim Betrachten von Gemälden nachdenken, oder eine Zirkusartistin auf einem Bild von E.L. Kirchner berichtet über das Bombardement Dresdens im 2. Weltkrieg: 500 Jahre (Kunst-)Geschichte auf 240 Seiten. Wie kam Martina Clavadetscher zu diesem feministischen Erzählprojekt? Und was haben die Frauen aus 5 Jahrhunderten gemeinsam? Darüber gibt die Preisträgerin des Schweizer Buchpreises Martina Clavadetscher Auskunft im Podcast mit Simon Leuthold und Felix Münger. Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: * Martina Clavadetscher: Vor aller Augen. 240 Seiten. Unionsverlag, 2022. Im Podcast zu hören ist: * Martina Clavadetscher, Buchautorin Weiter erwähnte Bücher: * Martina Clavadetscher: Die Erfindung des Ungehorsams. 288 Seiten. Unionsverlag, 2021. * Charles Lewinsky: Sein Sohn. 368 Seiten. Diogenes Verlag, 2022. Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch Mehr Literatur und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter srf.ch/literatur