Feature
Lone Star - The gritty underbelly | Teil 2 von 2 Folgen
Teil 2/2 | In einer kleinen Stadt, die als Abbild der Gesellschaft fungiert, beleuchtet der zweite Abschnitt der Reportage aus Texas die Lebensgeschichte einer Einzelperson. Die Hauptfigur, die aus einer von Drogen geprägten Familie stammt, offenbart ihre Kindheitserfahrungen, die man erst begreifen kann, wenn man sie gehört hat.
Sonya Schönberger hat in einem texanischen Ort viele außergewöhnliche und dramatische Lebensgeschichten entdeckt. Eine davon sticht besonders hervor: Eine junge Frau, die mittlerweile einen eigenen Laden leitet, berichtet von ihrem Leben auf einer Meth-Farm am Stadtrand. Ihre Eltern finanzierten ihren Lebensunterhalt durch die Herstellung und den Verkauf von Drogen, die sie auch selbst konsumierten. In dieser Atmosphäre von Abhängigkeit und Gewalt war das Überleben für die Kinder oft eine Frage von Leben und Tod. Selbst nach dem frühen Auszug endete der Albtraum nicht. Sie musste beständig um ihre Identität und Unabhängigkeit kämpfen, trotz der extremen Herausforderungen. Diese Erzählung über das amerikanische Leben schildert sie mit ihren eigenen Worten.
Zum Autor
Sonya Schönberger, eine in Berlin ansässige Künstlerin, beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit biografischen Bruchstellen vor dem Hintergrund politischer oder sozialer Veränderungen. Die Grundlage ihrer Kunst sind die persönlichen Erzählungen der Menschen, die in biografischen Interviews darüber sprechen. So hat sie verschiedene Archive geschaffen, die teils auch aus bereits bestehenden oder gefundenen Materialien bestehen. 2018 initiierte sie das Projekt "Berliner Zimmer", ein Videoarchiv, das langfristig auf den Geschichten der Berliner basiert. Zuletzt arbeitete sie mit Norbert Lang für Deutschlandfunk Kultur an der Serie "Alle Menschen müssen sterben, vielleicht auch ich" (2022).