Deutschland schien wie ein guter Kompromiss, als Laura Pinzón aus Kolumbien und ihr deutscher Partner überlegten, wo sie wohnen wollten. Laura konnte schon Deutsch, weil sie Deutsch als Fremdsprache studiert hatte, und beide glaubten, sie würden nur für eine Weile in Deutschland bleiben. Inzwischen sind 18 Jahren vergangen, Laura spricht fast akzentfrei Deutsch und ist sicher: Sie wird hierbleiben. Die kolumbianische Kultur will sie aber nicht aufgeben: Mit den Kindern spricht sie Spanisch, wundert sich immer noch über meckernde Deutsche und hat Freunde gefunden, mit denen sie abends wie in Kolumbien tanzen geht, statt auf Feiern bei Smalltalk mit Drinks herumzustehen, wie die deutschen Freunde ihres Mannes es gerne tun.