Daniel Schläppi hat zwei Berufe: Er spielt Konzerte als Jazzbassist und forscht als Historiker zur Schweizer Geschichte. Im Berner Stadtrundgang «Kehrseiten» führt er das Publikum zu den einstigen Schauplätzen fürsorgerischer Zwangsmassnahmen.
Die meisten Menschen müssen sich für einen einzigen Beruf entscheiden. Doch Daniel Schläppi wollte beides nicht missen: Seine Liebe zum Jazz und sein Interesse an der Schweizer Geschichte.
Als Student in den 1980er Jahren forschte er zur Vergangenheit der Berner Reitschule, einem umstrittenen Ort der Jugendkultur, und entdeckte, dass Geschichte durchaus politisch ist. Heute vermittelt Daniel Schläppi auf Stadtrundgängen sein Wissen über die Schauplätze fürsorgerischer Zwangsmassnahmen in Bern. Dabei geht es ihm auch um «Geschichts-Gewissenschaft», wie er sagt: Heute seien zwar alle empört über die Schicksale von Verdingkindern, doch diese Massnahmen seien damals aus der Mitte der Gesellschaft gekommen.
In «Musik für einen Gast» spricht Daniel Schläppi darüber, wie er seine beiden Berufe zusammenbringt, warum sich Improvisieren für ihn «wie abheben» anfühlt, und bei welcher Musik er Gänsehaut bekommt.
Die Musiktitel:
1. Miles Davis Quintet – All of You
2. Lucio Dalla – Attenti al Lupo
3. Stiller Has – Komm’ in den Frühling
4. Weather Report – Three Views of a Secret
5. Thomas Sauter / Daniel Schläppi / Jorge Rossy – Last Call
Talk
Musik für einen Gast Folgen
«Musik für einen Gast» – die besondere Talkshow auf SRF 2 Kultur: Ein Mensch und seine Musik. Persönlichkeiten – ob aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik oder Wirtschaft – erzählen über ihr Leben, ihren Beruf, ihre Träume und Visionen und vor allem über die Musik, die sie geprägt hat und ihnen wichtig ist.
Folgen von Musik für einen Gast
50 Folgen
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Folge vom 23.02.2025Daniel Schläppi: «Es geht mir um Geschichts-Gewissenschaft»
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Folge vom 16.02.2025Trudy Müller-Bosshard: «Die Welt ist rätselhaft genug.»Alle zwei Wochen zerbricht sich die Schweiz wegen ihr den Kopf. Seit über 30 Jahren veröffentlicht Trudy Müller-Bosshard im «Magazin» des Tages-Anzeigers ihre legendären Kreuzworträtsel. Ein Gespräch über ihren Arbeitsprozess, ihren Wunsch, Sängerin zu werden, und Minigolfen mit Pepe Lienhard. Sie gibt selten Interviews. In einem, das vor einigen Jahren erschienen ist, bezeichnete sie sich selbst als «schrullig». Diesen Begriff würde sie heute nicht mehr verwenden: «Das klingt so nach einer hexigen älteren Dame – und das bin ich nicht.» Aber einen Knall habe sie eindeutig, sagt Trudy Müller-Bosshard in «Musik für einen Gast». Das habe sie schon in der Schulzeit zu spüren bekommen: Die schräge Aussenseiterin sei sie gewesen mit ihrem Musikgeschmack und den Manchesterhosen, die dazu geführt hätten, dass der Schulleiter der Kanti Aarau sie – buchstäblich! – mit einem Fusstritt aus dem Rektorat befördert habe. Doch ein Mitschüler habe sich ihr angenommen: der junge Pepe Lienhard, der sie auf den Minigolfplatz und in seinen Bandraum einlud. Sowieso: die Musik. Dank ihr erlebte Trudy Müller-Bosshard, was es heisst, anzukommen. Mit 19 stand sie allein vor einem Londoner Club und hörte eine Gitarre. «Ich ging rein, als wäre ich magnetisch angezogen. Da stand ein Typ auf der Bühne und mir liefen die Tränen hinunter. Ich hatte das Gefühl, der spricht mit mir.» Wer das damals war, wie diese Erfahrung ihre Laufbahn beeinflusst hat und warum sie sich letztendlich doch entschieden hat, den Traum der Sängerinnenkarriere an den Nagel zu hängen – all das erzählt Trudy Müller-Bosshard im Gespräch mit Melanie Pfändler. Und wie sie versucht, mit alltäglicher Menschlichkeit der Weltlage im Kleinen entgegenzuhalten. Die Musiktitel: 1. Rolling Stones: Rip this Joint 2. Janis Joplin: Piece of my heart 3. Jeff Beck: All shook up 4. Mink DeVille: Spanish Stroll 5. Them & Van Morrison - It’s all over now, Baby Blue