NZZ Gespräch am 21.01.2020
Eine der tragenden Säulen der «Neuen Zürcher Zeitung» ist das «Feuilleton». Hier wurden schon immer die massgeblichen ästhetischen und intellektuellen Strömungen der Zeit aufmerksam verfolgt und eingehend besprochen. Schriftsteller wie Max Frisch, Künstler wie Alberto Giacometti und Musiker wie Paul Hindemith fanden hier schon früh Anerkennung und Förderung – und natürlich auch gebührende Kritik. Neben der Würde des Individuums wurde stets der Sinn fürs gesellschaftliche Ganze hochgehalten. Das intellektuelle Leben fand kritische Kommentierung aus liberaler Warte. Unter Werner Weber, Hanno Helbling und Martin Meyer gewann das NZZ-Feuilleton an Renommee, Weltläufigkeit und Formenvielfalt, jüngst hat es sich stärker zum Debatten-Feuilleton gewandelt. Aus Anlass einer Biografie, die Martin Meyer über Hanno Helbling verfasst hat («Hanno Helbling – Hommage an einen vielseitigen Gelehrten»), sprechen der frühere Feuilleton-Leiter und der heutige Feuilleton-Chef René Scheu darüber, wie sich das NZZ-Feuilleton im Lauf der Zeiten gewandelt hat. Was genau bedeutet eine liberale Sicht auf die Kultur, welchem Kulturbegriff fühlt sich das Feuilleton heute verpflichtet und wo ortet es die wichtigsten Impulse der Gegenwart? Ein kurzweiliger Abend voller Erinnerungen, Anekdoten und «Visionen».