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Strafkolonie der Frauen - Politische Gefangene in Belarus berichten
Kontakte zur Außenwelt sind stark eingeschränkt, Briefe werden selten weitergeleitet. Angehörige drohen Repressalien, daher schweigen viele, weil Lukaschenkas Regime politische Gefangene verschwinden lässt.
Kontakte zur Außenwelt sind so gut wie unmöglich zu knüpfen. Briefe werden nur selten zugestellt. Selbst wenn Angehörige Informationen überbringen, riskieren sie und die Insassen Repressalien. Deshalb halten die meisten den Mund. Auf diese Weise lässt das Regime von Lukaschenka politische Gefangene einfach verschwinden.
2020 waren Frauen in weißen Kleidern, mit Blumen in den Händen, das Symbol der friedlichen Proteste gegen den Machthaber Lukaschenka. Doch der Staatsapparat antwortete mit brutaler Gewalt nieder und unterband die Proteste. Seitdem findet ein "Aufräumprozess" statt: Verhaftungen sind an der Tagesordnung. Gerichtsverhandlungen finden hinter verschlossenen Türen statt. Sogar die Anklagen werden geheim gehalten. Die Urteile fallen meistens drakonisch aus. Einige der Frauen, die nach den Protesten 2020 verurteilt wurden, konnten das Land nach ihrer Entlassung verlassen. Nun brechen sie ihr Schweigen und berichten von den grausamen Bedingungen in belarussischen Strafkolonien und Gefängnissen. Es scheint, als erwache die Stalinära hier wieder zum Leben.
"Strafkolonie der Frauen - Politische Gefangene in Belarus berichten" im Überblick
Strafkolonie der Frauen - Politische Gefangene in Belarus berichten
von Inga Lizengevic
Produktion: 2024
Sendezeit | Di, 06.08.2024 | 19:15 - 20:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Das Feature" |