Wir hätten ihn so gerne weiter bewundert: Fynn Kliemann, diesen hippen Internet-Alleskönner, der durch mutmaßlich schäbige Maskendeals plötzlich gar nicht mehr so angesagt ist. Unsere These: Niemandem tut es gut, zum Helden gemacht zu werden. Weder den scheinbaren Helden, die wir mit Erwartungen aufladen, denen kein Mensch gerecht werden kann, noch uns, die wir vor lauter Heldenverehrung nicht aus dem Quark kommen. Eine demokratische Gesellschaft, die über Ausgleich, Kompromisse und kollektive Problemlösung funktioniert, hat für Helden sowieso keinen Platz. Und trotzdem sind wir von Heldengeschichten umgeben, trotzdem braucht es manchmal das individuelle Vorbild, das über sich hinaus wächst und den Rest der Gesellschaft mit sich reißt. Oder? Können wir auf Helden komplett verzichten? Oder müssen wir ihre Geschichten nur anders erzählen?