Lutz Taufer ist ein ehemaliges Mitglied der Roten Armee Fraktion (RAF) und war Teil des Kommandos Holger Meins, das im April 1975 die Deutsche Botschaft in Stockholm überfiel, um über eine Geiselnahme von Botschaftsangehörigen eine Gruppe in Deutschland inhaftierter RAF-Häftlinge freizupressen. Die deutsche Bundesregierung verweigerte Verhandlungen mit der Gruppe, woraufhin zwei der Geiseln getötet wurden. Als von dem Kommando installierter Sprengstoff detonierte, wurden weitere Geiseln verletzt und zwei Mitglieder des Kommandos getötet. Lutz Taufer wurde verhaftet und zu zwei Mal lebenslänglicher Haft verurteilt. 1995 wurde er nach zwanzig Jahren Haft entlassen und arbeitete in den darauf folgenden Jahren in der Entwicklungszusammenarbeit in den Favelas brasilianscher Großstädte. Heute ist Taufer im Vorstand des Weltfriedensdienstes e.V. 2017 veröffentlichte er seine Autobiographie Über Grenzen. Vom Untergrund in die Favela.. Hier findet er klare Worte der Selbstkritik am Anschlag in Stockholm, bekennt sich zu seiner Mitschuld am Tod der beiden Geiseln und beschreibt in detaillierter Form seine persönliche Perspektive auf die Verhältnisse während der Studentenbewegung ab 1968, die RAF, seine Haft und das Leben danach.
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