Müssen Schriftsteller sich zur Klimakrise äußern? Was tun, wenn das Publikum lieber die Aktivistin Greta Thunberg anhimmeln möchte als mit einem nicht mehr jugendlichen Autor über Literatur zu diskutieren? Am besten ans Meer verreisen, sagt der Ich-Erzähler in Arnold Stadlers neuem Roman, der sich für eine griechische Insel mit Blick auf Ithaka entscheidet, der Heimat von Odysseus. In Gedanken an den Vater aller Irrwege gelingt dann auch ein neues Buch: "Irgendwo. Aber am Meer" ist eine ernst-komische Selbsterkundung und ein Meisterstück der deutschsprachigen Sehnsuchtsliteratur.
Rezension von Carsten Otte.
S. Fischer Verlag, 224 Seiten, 24 Euro
ISBN 978-3-10-075131-7