Vitamine, Mineralstoffe und Konzentrate ohne gesundheitsfördernde Wirkung

Nahrungsergänzungsmittel können negative Auswirkungen haben, dennoch konsumiert etwa die Hälfte der Menschen in Deutschland solche Produkte.

"Ohne die Einnahme von Vitamin C und Zink dauert eine Erkältung sieben Tage, mit den beiden Stoffen eine Woche", scherzt Martin Scherer, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin. Trotzdem greifen laut dem Bundesverband der Verbraucherzentralen rund 50 Prozent der deutschen Bevölkerung zu Nahrungsergänzungsmitteln, auch NEM genannt.

Die Verbraucherzentralen klagen, um irreführende Werbeversprechen zu unterbinden. Sie warnen zudem vor überhöhten Dosierungen: Beispielsweise kann Vitamin D die Nierenfunktion beeinträchtigen, während Vitamin A bei Rauchern die Knochengesundheit gefährden und Vitamin E möglicherweise das Risiko für Prostatakrebs erhöhen könnte. Allein in Deutschland erwirtschaften Apotheken laut dem Informationsdienst IQVIA fast drei Milliarden Euro jährlich mit dem Verkauf von NEM. Dieser Bericht beleuchtet den unübersichtlichen Markt und die problematischen Werbeaussagen, die von irreführend bis hin zu gesundheitsschädlich reichen.