In der Nacht auf den 1. Juli 1997 wurde in Hongkong die britische Flagge eingeholt, damit endete endete Großbritanniens Kolonialherrschaft über die Wirtschaftsmetropole an der chinesischen Ostküste. Chris Patten, der letzte Gouverneur der Stadt, verabschiedete sich von der Bevölkerung mit einem Versprechen: Von nun an werde Hongkong von den Menschen in Hongkong regiert werden. Am Lebensstil der gut sieben Millionen Hongkonger:innen werde sich für 50 Jahre nichts ändern, so hatten es die britische Regierung und die chinesische Staats- und Parteiführung zuvor ausgehandelt. Heute ist von Hongkongs viel zitierter Autonomie nicht mehr viel übrig. Das Parlament wurde entmachtet, Presse- und Meinungsfreiheit massiv eingeschränkt, Kunst, Kultur, Bildung und Lehre unterliegen staatlicher Zensur – oder aber der "Schere im Kopf", der Selbstzensur, aus Angst vor Repression. Die chinesische Staatsführung und die pro-kommunistische Hongkonger Stadtverwaltung zeichnen ein anderes Bild: Nach ihrer Meinung hat sich das Prinzip "Ein Land, zwei Systeme" bewährt. Durch die Zerschlagung der Demokratiebewegung habe Hongkong zu politischer Stabilität zurückgefunden. Zum 25. Jahrestag der Übergabe Hongkongs an die Volksrepublik China blickt Steffen Wurzel im "Welt.Macht.China"-Podcast auf die Lage in der Sonderverwaltungsregion, unter anderem mit dem ARD-China-Korrespondenten Benjamin Eyssel, der gerade von einer vierwöchigen Hongkong-Recherchereise zurückgekommen ist. Außerdem ist Imke Köhler (ARD-Korrespondentin in Großbritannien) zu Gast. Sie hat sich in London unter anderem mit Chris Patten getroffen, dem letzten britischen Gouverneur Hongkongs. Mit rbb-Chinaexpertin Ruth Kirchner analysieren wir, was wir in Europa aus dem Verhalten der chinesischen Staatsführung in Sachen Hongkong lernen können. Bei Fragen und Feedback schreibt gerne an weltmachtchina@rbb-online.de.