Wie eine Anwältin zur Feministin wurde

Die in Neuilly-sur-Seine aufgewachsene Negar Haeri ist eine Juristin, die ihre Stimme und Hand beim Plädoyer wie eine Dirigentin einsetzt. Sie vertritt Angeklagte in prominenten Fällen wie den Pariser Terroranschlägen. Ihr Einsatz im Fall des Femizids an Shaïna jedoch hat ihre Sicht auf die Gesellsc

Wie eine Dirigentin führt Negar Haeri ihre Hand im Rhythmus ihrer Stimme während ihrer Plädoyers. Haeri entstammt einer iranischen Familie und wuchs in Neuilly-sur-Seine auf. Sie brach ihr Klavierstudium ab, um das Jurastudium zu absolvieren.

Ihr Ziel war es, durch das Studium der Rechtswissenschaften ihr Französisch zur perfekten Reife zu bringen. Jahre später übernimmt sie die Verteidigung eines der Angeklagten im Prozess der Pariser Terroranschläge. Im Jahr 2023 vertritt sie dann die Familie eines Mädchens namens Shaïna, das vergewaltigt, gemobbt und schließlich ermordet wurde. Haeris Perspektive auf die Gesellschaft wurde durch den Femizid an der 15-Jährigen nachhaltig verändert.