Zwischen Selbstfürsorge und Selbstbetrug

Digital Detox und Achtsamkeitskurse versprechen Entspannung und Erholung, doch manchmal wird die teure Selbstoptimierung zum Horrortrip. Die Verlockung des Abschaltens kann schnell zur Belastung werden. 

Doch was passiert, wenn die teure Selbstoptimierung zum Albtraum wird? Seit Jahren boomen solche Programme, und der Gedanke, sich im Hier und Jetzt zu verankern, um Stress abzubauen, ist reizvoll.

Aber ob sie tatsächlich gegen psychische Erkrankungen helfen können, ist noch umstritten. Häufig werden auch mögliche negative Folgen von den Anhängern des Achtsamkeitshypes verschwiegen. Denn das Eingeständnis über das gefühlte Scheitern und Kritik gestehen sich die Teilnehmenden ungern ein. In einem Camp in den österreichischen Alpen zeigt sich das deutlich. Dort sperren Menschen auf der Suche nach einem achtsamen Leben ihr Handy eine Woche lang in einen Käfig und gehen gemeinsam Bäume fällen oder Eisbaden. Was für manche ein wertvoller Selbstfindungstrip wird, treibt andere in den Wahnsinn und stellt sie vor die Frage: Wann ist genug mit der Achtsamkeit?