Der iPod ist seit Jahren in aller Munde und was noch wichtiger ist: in aller Ohren. Die gelungene Reduktion auf das Wesentliche hat in nur vier Jahren so einiges revolutioniert: vom Verhältnis der Musikindustrie zum Digitalverkauf ihrer "Ware" im besonderen bis zu den Hörgewohnheiten der Leute im allgemeinen.
Die in letzter Zeit ebenfalls überaus erfolgreichen Weblogs setzen nun zum Sprung auf das kleine Weiße an. Eine eigentlich minimale technische Ergänzung des Datenschleuder-Formats "RSS" erlaubt die automatische Bespielung des Abspielgerätes mit audiovisuellen Inhalten auf Abonnement-Basis. Der Begriff "Podcasting" bringt es auf den Punkt: heute sendet man nicht mehr an Antennen, sondern an portable Musikgeräte.
Der Empfang erfolgt nicht länger in Echtzeit sondern zeitversetzt. Man hört, wenn man will und nicht mehr, wenn man es angeboten bekommt. Podcasting hat dem Streaming bereits den Rang abgelaufen, da es für den Empfänger deutlich flexibler zu handhaben ist und daher seinen Hör- und Sehgewohnheiten entgegenkommt. Und nun bekommen auch UKW und die Fernsehfrequenzen ernsthafte Konkonkurrenz.
Binnen kürzester Zeit entwickelte sich Podcasting von einer simplen Idee zu einem globalen Trend und angeheizt durch die Ergänzung mit Video mausert es sich zu einem praktikablen und attraktiven Modell zur Distribution von Bild und Ton mit Zukunft. Unabhängige Nachrichtenquellen, gestern noch nur mit Mühe im Datensalat ortbar werden jetzt bequem über Verzeichnisse wie Indypodder, dem iTunes Music Store oder den Yahoo Podcasts Directory zum kostenlosen Abonnement angeboten.
Chaosradio erklärt die geschichtlichen Abläufe, die technischen Hintergründe und gibt einen Überblick über die aktuelle Podcastszene. Wir diskutieren mit Machern und Hörern und geben auch konkrete Hinweise und Empfehlungen für den Aufbau eines eigenen privaten Sendestudios. Podcaster und andere Hörer sind eingeladen, vorab aufgenommene Audio-Kommentare per E-Mail einzusenden, damit wir sie in die Sendung einbauen können.