Die Schönheit hat ihre Unschuld verloren. Wer für den Körper anderer
schwärmt, steht heute sofort im Verdacht, einer
patriarchal-kapitalistischen Norm zu folgen. Gibt es wirklich keinen
Weg, um Schönheit moralisch einwandfrei zu beschreiben?
Body Shaming, Body Positivity, Body Neutrality – so lauten die zentralen
Begriffe einer Bewegung, die sich gegen die Diskriminierung von Menschen
aufgrund ihres Aussehens richtet. Denn eines lässt sich nicht
bestreiten: Wenn wir absolute Gleichheit anstreben, dann ist die
Ungleichverteilung von Schönheit ein schreiender Skandal. Schöne
Menschen sind beliebter, verdienen besser und haben den schnelleren
Zugang zu Sex. Lässt sich diese Ungerechtigkeit aus der Welt schaffen?
Anhänger der Body Positivity-Bewegung würden sagen: Ja, denn die
Schönheitsideale sind bloß soziale Konstrukte. Eigentlich sind alle
Körper schön! Wir müssen bloß unsere durch Werbung, Social Media und den
"männlichen Blick" vergiftete Wahrnehmung ändern. Aber ist das so
einfach?
Und radikal weitergefragt: Wäre ein Leben, in dem wir es uns alle
anerzogen haben, nur noch auf die inneren Werte zu achten, überhaupt
erstrebenswert? Ist die Schönheit nicht auch deshalb eine solche Macht,
weil sie so völlig unverdient und ungerecht über die Menschen kommt? Und
was sind eigentlich "dickfette" Menschen?
Nina Pauer und Ijoma Mangold schlagen sich in dieser Folge des
Feuilleton-Podcasts "Die sogenannte Gegenwart" durch den Dschungel neuer
woker Begriffs- und Denkkonzepte und merken schnell, dass Utopie und
Dystopie am Ende recht nah beieinander liegen. Dabei besprechen und
empfehlen sie:
- Den Nachruf auf Jean-Paul Belmondo
- Den Film "Embrace – Du bist schön" mit Nora Tschirner
- Das Buch "Body Politics" von Melodie Michelberger, sowie ihren
Instagramaccount
- Den Podcast "Fette Gedanken" von Charlotte Kuhrt
- Den Aufsatz "Does anyone have the right to sex?" von Amia Srinivasan
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