
Feature
Die Vögel singen noch in Newe Ur
Dieses einzigartige Radiofeature verzichtet auf einen belehrenden Erzähler: Die Dokumentation über einen Kibbuz im Kriegszustand entfaltet sich wie ein Hörfilm. Ein Fundstück vom niederländischen Radiopionier Bob Uschi aus dem Jahr 1970.
Im Jahr 1970 befindet sich der israelisch-ägyptische Abnutzungskrieg im zweiten Jahr. Eine junge niederländische Familie hat sich in einem Kibbuz an der Grenze in Israel niedergelassen. Die Bewohner berichten von der Feldarbeit, den Herausforderungen des trockenen Bodens und den Anpassungsproblemen, die europäische Juden in ihrem neuen Alltag im Kibbuz erleben. Ergänzt wird dies durch das Dröhnen der Düsenflugzeuge, den Einschlag gegnerischer Granaten und das Leben in Schutzräumen und Kellern. Die fast filmischen Hörszenen lassen die tägliche Anspannung spürbar werden.
Bob Uschi (1911−1995) begann als Sportkarikaturist, war als Zeichner für den niederländischen Sender VARA tätig und illustrierte Bücher. Ab 1948 war er auch als Radiodokumentarist tätig und entwickelte gemeinsam mit Gabri de Wagt die moderne niederländische Radiodokumentation. Er arbeitete zudem mit Peter Leonhard Braun, einer wichtigen Figur in der deutschen Featureszene, zusammen. "Die Vögel singen noch in Newe Ur" gewann 1969 den Prix Italia. Eine weitere Dokumentation von Bob Uschi, in Zusammenarbeit mit Joop Heintz, erhielt 1977 den Prix Italia: "Het jongetje heet Hans" (Dieser Junge heißt Hans).
"Die Vögel singen noch in Newe Ur" im Überblick
Die Vögel singen noch in Newe Ur
von Bob Uschi
Mit Klaus Nägelen, Ursula Jockeit, Joachim Pukaß, Uwe Friedrichsen
Produktion: 1970
Sendezeit | Sa, 29.03.2025 | 18:04 - 19:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Feature" |