Mit ihrer ersten Graphic Novel "Ahmadjan und der Wiedehopf" hat die Cartoonistin Maren Amini nicht nur eine berührende Familiengeschichte erzählt, sondern auch einen sehr persönlichen, künstlerischen Prozess durchlebt.
Amini erzählt die Lebensgeschichte ihres Vaters Ahmadjan, der als erster Afghane nach dem Einmarsch der Sovjetunion in Afghanistan Asyl in Deutschland erhielt. Ahmadjan ist selbst Grafiker und Künstler, und seine Erfahrungen und Werke flossen maßgeblich in die Graphic Novel ein.
Für Maren Amini war es eine emotionale Reise, diese Geschichte zu illustrieren. Besonders emotional sei es für sie gewesen, sich mit den Werken ihres Vaters auseinanderzusetzen, die sie als Kind als eher abschreckend und düster empfand. Jetzt, als erwachsene Künstlerin, konnte sie diese Bilder neu entdecken und verstehen und nachfühlen, wie es sich anfühlen muss, wenn man so weit weg ist von der Heimat und dort so ein schrecklicher Krieg tobt. Die Graphic Novel ist also nicht nur eine Erzählung von Flucht und Verlust, sondern auch eine Auseinandersetzung mit dem künstlerischen Erbe ihres Vaters und einer gemeinsamen Verarbeitung der Familiengeschichte.
Neben ihrer Arbeit als Illustratorin hat Maren Amini sich auch als Cartoonistin etabliert – eine künstlerische Ausdrucksform, die sie im Laufe ihres Studiums an der Hochschule für angewandte Wissenschaften für sich entdeckt hat. Doch ihr Weg dahin war nicht einfach. Cartoons wurden hier eher stiefmütterlich behandelt, waren eher negativ besetzt. Dabei seien Cartoons viel schwieriger, als die viel besser bezahlten Illustrationen. Man müsse ein Bild zeichnen und dazu auf den Punkt einen Witz dazu schreiben. Cartoons seien auch sehr zeitaktuell, werden aber schlecht bezahlt.
Im Gespräch mit Daniel Kaiser erzählt die Illustratorin auch von den Begegnungen in ihrem Atelier und ihrem Leben als Kind eines Afghanen und einer Hamburgerin.
Hier geht es direkt zur Homepage von Maren Amini: https://www.maren-amini.de/
und hier geht es zur Podcastempfehlung in der ARD-Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/interpretationssache-der-musikpodcast/12626637/
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Wie fühlt sich Hamburg an, wie erleben wir Hamburg? Das sind Fragen, denen wir in unserem Podcast "Feel Hamburg" nachgehen. Host Daniel Kaiser spricht mit Persönlichkeiten aus der Stadt - mit Menschen, die eine Geschichte zu erzählen haben. Das können Prominente sein aber auch Nachbarinnen und Nachbarn. Alle Gäste haben eines gemeinsam: Hamburg. Unser Podcast will das Lebensgefühl in dieser Stadt hörbar machen: Feel Hamburg.
Folgen von "Feel Hamburg"
72 Folgen
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Folge vom 30.10.2024Maren Amini: Warum Cartoons als Kunst unterschätzt werden
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Folge vom 16.10.2024Angelina Häntsch: Vom Säurefassmörder über Charité zur AnwaltsserieZuletzt war sie als die engagierte Gynäkologin Dr. Julia Kowalczyk in der 4. Staffel der ARD-Erfolgsserie "Charité" zu sehen und am 26. Oktober läuft zur besten Sendezeit im ZDF "Ein Fall für Conti - Spieler". Auch hier hat Angelina Häntsch eine große Rolle. Die Schauspielerin, die mit ihrer Familie in Hamburg lebt, ist in der Oberliga des deutschen Films angekommen. Aufgewachsen ist die Schauspielerin in Berlin, wo sie auch ihr Schauspielstudium am Europäischen Theaterinstitut absolvierte. Nach Engagements in Erfurt, Plauen und Zittau bekam sie ihre erste Fernsehrolle im Anti-Kriegsfilm "4 Tage im Mai" und dann ging es Schlag auf Schlag weiter mit vielen Auftritten im Deutschen Fernsehen. 2012 wurde Angelina Häntsch Hamburgerin, als sie ein Engagement am Jungen Schauspielhaus bekam. Inzwischen ist sie Mutter eines Sohnes und lebt mit ihrer Familie in Altona, wo sie sich sehr wohl fühlt. Im Gespräch mit "Feel Hamburg" Host Ilka Steinhausen erzählt Angelina Häntsch von einer Bühnenpanne am Jungen Schauspielhaus, einer unvergesslichen Begegnung mit dem Hollywood-Star Ethan Hawke und erinnert sich an ihre Jugend in Berlin, wo sie, als behütetetes Vorstadtkind, viel unternommen hat, um cool zu wirken. Hier geht es zu Ilka Steinhausens Podcast-Empfehlung in der ARD-Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/gerichtssaal-237-true-crime-aus-dem-strafgericht/13317207/ Und hier geht es zu dem neuen Film mit Angelina Häntsch in der ZDF-Mediathek: https://www.zdf.de/serien/ein-fall-fuer-conti/ein-fall-fuer-conti---spieler-100.html
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Folge vom 08.10.2024Stefanie Hempel: Reeperbahn, Royals und ganz viel BeatlesSie ist nicht nur Musikerin, sondern auch eine Expertin und leidenschaftliche Botschafterin der Beatles. Gemeinsam mit "Feel Hamburg" Host Daniel Kaiser ist Stefanie Hempel über den Kiez geschlendert und hat dabei Geschichten über die Anfangsjahre dieser Musiklegenden in Hamburg erzählt. Ihre Begeisterung für die Fab Four ist ansteckend und tief verwurzelt: "Ich bin Fan, seit ich neun Jahre alt bin. Und wenn Menschen bei meinen Führungen mit leuchtenden Augen vor mir stehen, dann ist es immer wieder schön, diese Geschichten zu erzählen, weil ich ja selber ein riesengroßer Fan bin. Also das wird eher tiefer und doller als weniger über all die Jahre." Die Beatles-Expertin setzt sich auch für die Erinnerungen an die Band in Hamburg ein. "Jetzt gibt es einen Beatles-Platz seit 2008", sagt sie. Doch die Pflege und der Erhalt dieses Platzes sind unzureichend. "Die Leuchten unter den Figuren funktionieren schon seit zehn, zwölf Jahren nicht mehr, und die Idee dahinter wird von den Fans, den Touristen überhaupt nicht erkannt." Besonders frustrierend empfindet Stefanie Hempel das mangelnde Interesse der Politik. "Das Bezirksamt fühlt sich nicht verantwortlich und jetzt verrottet dieser Platz. Wenn man solche Sachen hat, dann sollte man sie auch pflegen." Besonders die Zeit der Beatles in Hamburg liegt ihr am Herzen. "In Hamburg, da ist einfach diese großartige Geschichte passiert. Hier waren sie ganz jung und haben angefangen, und hier sind sie so gut geworden." Ihre Erzählungen sind gespickt mit persönlichen Anekdoten, denn sie hatte die Möglichkeit, viele Menschen aus dem Dunstkreis der Beatles zu treffen. "Ich habe auch Pete Best, den Drummer aus der Hamburg-Zeit, ein paar Mal getroffen, die Schwester von John Lennon und sogar Yoko Ono." Ihren Kindheitstraum, Paul McCartney oder einen der anderen Beatles persönlich kennenzulernen, hat sie noch nicht ganz aufgegeben, aber "eigentlich muss ich sie auch nicht unbedingt treffen, weil sie sind so in meiner Seele und meinem Herzen und haben mein Leben so geprägt, dass ich sie sowieso bei mir habe." Diese tiefe Verbindung zur Musik der Beatles und zu ihrer Geschichte macht die Auftritte und Geschichten von Stefanie Hempel so besonders. Hier geht es direkt zum Podcast Urban Pop in der ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/urban-pop-musiktalk-mit-peter-urban/84490976/
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Folge vom 18.09.2024Lilli Hollunder: "Ich bin keine Spielerfrau!"Lilli Hollunder, Schauspielerin und Ehefrau des ehemaligen HSV-Torwarts René Adler, ist seit knapp einem Jahr Teil des Casts der beliebten ZDF-Serie "Notruf Hafenkante" und spricht im Gespräch mit Daniel Kaiser offen über die Herausforderungen, an der Seite eines sehr erfolgreichen Mannes zu leben. Sie erzählt wie sich die beiden kennengelernt haben. Seinerzeit war René Adler dritter Torwart bei Leverkusen und weitgehend unbekannt, während sie als Schauspielerin bei "Verbotene Liebe" bereits eine gewisse Prominenz erlangt hatte. Im Verlauf der Beziehung wurde das "Licht" von Lilli Hollunder kleiner, während ihr Ehemann spätestens dann allen Deutschen bekannt war, als er Torwart der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und später Torwart des HSV wurde. Auch das Leben zwischen zwei Welten, zwischen VIP-Lounge im Volksparkstadion und dem Studentenalltag an der FH-Köln war für die Schauspielerin nicht ganz einfach. Sie bekennt bei "Feel Hamburg", dass sie diese Situation sehr belastet habe. Lilli Hollunder sieht sich auch nicht als typische Spielerfrau. Das erkannte man auch daran, dass sie im Stadion immer mehr Wert auf praktische, als auf stylische Bekleidung legt und sich nicht über den Bekanntheitsgrad ihres Mannes definiert, sondern eine eigene Karriere hat. Inzwischen lebt die Familie Adler mit zwei kleinen Kindern in Hamburg - Harvestehude und Lilli gibt auch Einblicke in ihren Alltag. Sie erzählt, dass René sich sehr an der Hausarbeit und der Kinderpflege beteiligt, allerdings überhaupt nicht kochen kann. Deshalb ist es ihr wichtig, ihre Kinder für diese Arbeit zu begeistern. Und das gelingt ihr bei ihrem, mittlerweile 4-jährigen Sohn sehr gut. Er sei so begeistert vom gemeinsamen Kochen, dass er immer dabei sein will. Seit knapp einem Jahr gehört Lilli Hollunder zum Cast der ZDF-Serie "Notruf Hafenkante" und spielt dort Kommissarin Isabell Nowak. Sie erzählt von ihrer Aufregung vor den ersten Drehtagen und ihrem Arbeitsalltag am Set. Hier geht es zur Reportagen-Empfehlung in der ARD Mediathek: https://www.ardmediathek.de/serie/Y3JpZDovL25kci5kZS81MDEy