Wir sind zu Gast im Auswärtigen Amt und treffen die "Nummer 2" im Haus, Michael Roth. Michael ist 1987 in die SPD eingetreten, seit 1998 Bundestagesabgeordneter und seit Ende 2013 "Staatsminister für Europa" - den Unterschied zu einem Staatssekretär erklärt Michael im Gespräch.
Zunächst geht's aber um seinen Werdegang: Wollte Michael schon immer in die Politik? Wie ist er in Hessen, in der Nähe der DDR-Grenze aufgewachsen? Hat er mal die andere Seite besucht als Kind? Was hat er studiert? Musste er im Studium nebenher arbeiten? Warum ist er als Jugendlicher der SPD beigetreten? Sieht er sich als demokratischen Sozialisten? War Gerhard Schröder ein Neomarxist? Kann man als Sozialist Hartz 4 gut finden? Wie ist er zu seinem Bundestagsmandat gekommen?
Dann geht's um Michaels heutige Aufgaben: Was macht ein Staatsminister für Europa? Ist es für den Rest Europas problematisch, dass die Bundesrepublik den größten Niedriglohnsektor des Kontinents entwickelt hat? Sind deutsche Interessen automatisch europäische Interessen? Ist Heiko Maas sein Chef? Wie und warum soll der neue deutsch-französische Vertrag ein "Mutmachprogramm für Europa" sein? Steht da irgendwas Neues drin? Warum kann man mit den Franzosen nicht über einen EU-Sitz mit Vetorecht im UN-Sicherheitsrat reden? Hat Europa eigentlich "Feinde"? Wie versuchen die Orbans, Putins, Netanjahus und Trumps die EU zu zersetzen und was können wir dagegen tun? Was können die Rechtsaußen nach einer für sie erfolgreichen EU-Wahl mit der EU machen? Droht der Zerfall? Wie kann die EU demokratischer werden? Wie würde Michael gerne die Union weiterentwickeln?
Es geht auch um Michaels Aufgaben im Bundestag, wenn er Fragen der Abordneten beantworten muss. Stellen AfDler andere Fragen? Was gibt's Neues zur Relaisstation Ramstein und den offenen Fragen an die US-Regierung über den weltweiten Drohnenkrieg?
Schließlich geht es um die Toten auf dem Mittelmeer und das laut Michael "Armutszeugnis" für die EU: Warum hat das Mittelmeer letztes Jahr mehr Menschen aufgenommen als Deutschland? Wie geht es mit den laut Diplomatenbericht "KZ-ähnlichen" Zuständen in libyschen Flüchtlingslagern um?
Das und vieles mehr in Folge 400 - wir haben sie am 24. Januar 2019 im Auswärtigen Amt aufgenommen.
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Folge vom 27.01.2019#400 - Staatsminister Michael Roth (SPD) über Sozialismus, Europa & das Mittelmeer
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Folge vom 20.01.2019#399 - Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) - Jung & NaivWir sind zu Gast bei der eigentlich wichtigsten Ministerin im Bundeskabinett: Svenja Schulze - seit 2018 Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz & nukleare Sicherheit. Zuvor war sie in Nordrhein-Westfalen aktiv: 1988 in die SPD eingetreten, 1997 im Landtag gelandet, danach ging's kurz in die freie Wirtschaft, 2004 zurück in den Landtag. 2010-2017 war Svenja Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. Nun ist sie Umweltministerin und müsste die Welt retten: Nur will sie das? Kann sie das? Hat Kattowitz die Rettung gebracht? Wie radikal ist Svenja? Ist sie deshalb Vegetarierin? Wie lässt sich die SPD-Vorstellung von Ökonomie mit der Ökologie vereinbaren? Die Deutschen sind weltklasse im CO2-Verbrauch: Wie will es Svenja schaffen, dass wir durchschnittlich nicht mehr 9 Tonnen CO2 pro Jahr verbrauchen? Müssten wir nicht das inländische Fliegen verbieten? Vielleicht sogar innereuropäische Flüge? Wie soll Fliegen überhaupt CO2-neutral funktionieren? Was bedeuten 1,5 Grad Erderwärmung künftig für Deutschland? Was würden 2 Grad bedeuten? Es geht um die "Hausaufgaben", die die Welt bis 2030 gemacht haben muss. Um das 1,5 Grad-Ziel nicht zu reißen, muss die gesamte Staatengemeinschaft auf 100% erneuerbare Energien, 0% fossile Energie umstellen. Waldrodungen müssen sofort aufhören, Bäume gepflanzt werden. Unser Fleischkonsum muss drastisch zurückgehen und die industrielle Landwirtschaft zu Ende gehen - ist Svenja bereit den Deutschen diese unangenehmen Wahrheiten zu sagen? Außerdem geht's um den Wolf, Greta und die Umwelthilfe. Das und vieles mehr in Folge 399 - wir haben sie am 16. Januar 2019 im Bundesumweltministerium aufgenommen. Bitte unterstützt unsere Arbeit finanziell: Jung IBAN: DE36700222000072410386 BIC: FDDODEMMXXX Verwendungszweck: Jung & Naiv PayPal ► http://www.paypal.me/JungNaiv
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Folge vom 13.01.2019#398 - Philosophin Svenja Flaßpöhler über Sexualität & Feminismus - Jung & NaivWir treffen Svenja Flaßpöhler in der Redaktion des "Philosophie Magazins", dessen Chefredakteurin sie seit einem Jahr ist. Svenja ist Philosophin, Journalistin und schreibt Bücher. Zuletzt sorgte sie mit ihrem Werk "Die potente Frau - Für eine neue Weiblichkeit" für Aufsehen. Svenja kommt wie Tilo vom Dorf und wurde schon in der Schulzeit mit dem Philosophievirus infiziert. Ihr Lehrer war schuld. Der Beginn des Gesprächs handelt über ihre Kindheit, die Rolle der Mutter und die "Portalfiguren" ihres Lebens. Welche PhilosophInnen haben Svenja inspiriert und geprägt? Wie ist sie mit den Themen Sexualität, Gender und Feminismus in Kontakt gekommen? Wie hat sie ihre Sexualität "gefunden"? Warum wollte sie mal Homosexualität ausprobieren? Ist die eigene Sexualität eigentlich angeboren? Da Svenja ihre Doktorarbeit über Pornografie geschrieben hat, geht's auch um die Geschichte von Pornos und was sie mit uns machen. Wir sprechen über das Patriarchat: Existiert es noch immer? Was bedeutet das überhaupt? Und was können wir uns der Zehntausendjährigen Männerherrschaft eigentlich lernen? Svenja spricht über die #MeToo Bewegung: Was findet sie gut, was stört sie? Welche Rolle spielen Frauen selbst in der Debatte? Was gilt es zu hinterfragen? Die Philosophin spricht über die Reaktionen auf ihr Buch "Die potente Frau". Außerdem geht's um den Konflikt von Flirten und Belästigung: Soll die "Verführung" eines anderen weiterhin möglich sein? Warum stört sich Svenja an "gut gemeinten Paternalismus"? Wieso ist die aktuelle Debatte unfair gegenüber ihrer Oma und Mutter? Was bedeutet "psychologische weibliche Gewalt"? Und war Svenja selbst mal "gewalttätig"? Das und vieles mehr in Folge 398 - wir haben sie am 10. Januar 2019 in den Redaktionsräumen des "Philosophie Magazins" aufgenommen. Bitte unterstützt unsere Arbeit finanziell: Jung IBAN: DE36700222000072410386 BIC: FDDODEMMXXX Verwendungszweck: Nahost PayPal ► http://www.paypal.me/JungNaiv
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Folge vom 06.01.2019#397 - Moshe Zimmermann über Rechtsradikalismus in Israel - Jung & NaivDas vorerst letzte Gespräch in unserer Nahostreihe: Wir treffen den berühmten Historiker für die deutsch-israelische Geschichte, Moshe Zimmermann. Wir waren im September gerade frisch zurückgekehrt, als wir ihn am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin treffen. Moshe entstammt einer jüdischen Familie aus Hamburg, die 1935 aus dem nationalsozialistischen Deutschland flüchtete. Er wurde 1943 in Jerusalem geboren, studierte dort Geschichte und Politologie und wurde zu einem der anerkanntesten Beobachter der bilateralen Beziehungen. Ende der 1960er besuchte Moshe das erste Mal die Bundesrepublik - was er dort erlebte, erzählt er im Interview. Das Gespräch dreht sich um die politische Situation in Israel: Warum haben wir es mit einer rechtsradikalen Regierung in Jerusalem zu tun? Wieso ist Regierungschef Benjamin Netanjahu ein Rechtsradikaler? Warum ist die größte Partei in Israel, der Likud, eine rechtsradikale Partei? Moshe erklärt es, zieht Parallelen zu rechtsradikalen Parteien in Europa, zeigt auf, warum die Netanjahu-Regierung so gut mit den Regierungen in Osteuropa, speziell Ungarn, Polen und Litauen auskommt und warum zB die Islamophobie alle eint. Es geht auch um die Frage, wie es viele Leute intellektuell schaffen rechtsradikale Kräfte in Europa zu bekämpfen, aber bei den Rechtsradikalen in Israel Halt machen. Ist das vielleicht nicht sogar richtig? Sollten wir Deutsche uns nicht besser zurücknehmen und die Kritik an israelischer Politik anderen überlassen? Moshe erklärt, warum er das Gegenteil für richtig hält. Was für eine Demokratie herrscht eigentlich in Israel? Moshe erklärt es am Beispiel des alten Athens. Es geht außerdem um die BDS-Bewegung: Welche legitimen Ziele hat die Bewegung aus Moshes Sicht? Welche Rolle spielen Antisemiten und Israelhasser? Moshe erzählt, warum er Waren und Dienstleistungen aus den besetzten so gut es geht boykottiert und was Europa tun kann, um die Besatzung zu beenden. Außerdem geht's um offzielle Kritik: Wie kommen "klare Worte" von der Bundesregierung eigentlich in Israel an und was wäre zu tun, damit sie tatsächlich ankommen? Warum macht sich Moshe Sorgen vor einem "großen Knall"? Weshalb hat er Angst um seine Enkel in Israel? Und warum gilt er in seinem eigenen Land als "Spinner"? Das und einiges mehr in Folge 397 - wir haben sie am 13. September 2018 im Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin aufgenommen. Bitte unterstützt unsere Arbeit finanziell: Jung IBAN: DE36700222000072410386 BIC: FDDODEMMXXX Verwendungszweck: Nahost PayPal ► http://www.paypal.me/JungNaiv