Die Polizei räumt in Leipzig besetzte Wohnungen, Rapper*innen besingen Wohnblöcke, Hoods und Provinzen und Politiker*innen stehen irgendwo zwischen Sozialismus und Kapitalismus. Jan & Vassili widmen sich diese Woche bei Machiavelli dem Thema Wohnen.
Wir haben noch nie so viel gewohnt, wie in diesem Jahr. Corona hat uns in die eigenen vier Wände gezwungen. Bedeutet auch: Nie hat sich Miete zahlen mehr gelohnt als jetzt. Ein schwacher Trost, wenn man sich die Miete kaum leisten kann.
Denn auch das ist Realität und nicht erst seit diesem Jahr: Wohnen wird immer teurer. Trotz Deckel und Bremse kostet ein Dach über dem Kopf jedes Jahr mehr. Das führt nicht nur zu einer räumlichen Spaltung der Gesellschaft, sondern auch zu einer sozialen. Die Reichen hocken im Zentrum, die Armen werden nach Außen gedrängt. Rap hat das früh beschrieben: Der Block, die Hood, das Viertel hat eine besondere Bedeutung im HipHop.
Und auch, wenn viele Rapper*innen davon träumen, es "raus" zu schaffen, würden sie doch gerne bleiben. So wie der Kreuzberger Rapper PTK. Er rappt über die Gentrifizierung seines Viertels, über das Geld, was dorthin kommt und die Ärmeren verdrängt. Das sieht nicht nur der Rapper kritisch, sondern auch die Politik, selbst die Liberalen. Daniel Föst, baupolitischer Sprecher der FDP, sagt bei uns im Interview: "Niemand hat ein Recht auf Snobismus."
Diese Folge wurde vor den Ausschreitungen in Leipzig aufgezeichnet. Die Proteste rund um die Räumung eines besetzten Hauses spielen deswegen keine direkte Rolle in der Folge. Das Thema Hausbesetzungen wird aber natürlich besprochen. Und zwar mit kompetenter Unterstützung: Der Rapper Tightill hat in Zürich, Barcelona und Berlin Häuser besetzt - wie das funktioniert und sich anfühlt, hat er Vassili und Jan auf der Bühne von BremenNext erzählt. Von Machiavelli.