Auch wenn sie sich selbst als Mensch aus einem anderen Jahrtausend bezeichnet, Sophie Rois ist eine der grossen Figuren des deutschen Gegenwartstheaters. Vor allem aber steht die mehrfach ausgezeichnete Schauspielerin für die Ära Castorf an der Berliner «Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz».
Sophie Rois’ Bedeutung für die Volksbühne zeigt sich schon daran, dass sie die Möglichkeit bekommen hat, die Aufnahme für «Musik für einen Gast» in der derzeit verwaisten Intendanz stattfinden zu lassen, einem akustisch einwandfreien Ort mit Holztäfer im realsozialistischen Stil der 50er Jahre. Seit 1993 gehört die Oberösterreicherin zum Ensemble dieses Hauses, unterbrochen nur von einem kurzen Abstecher ans Deutsche Theater zwischen 2018 und 2022. Sie steht damit wie nur wenig andere für den einzigartigen Theateraufbruch der Nachwendezeit an der Volksbühne unter dem Intendanten Frank Castorf. Aber auch die beiden mittlerweile verstorbenen Theatermacher Christoph Schlingensief und René Pollesch gehören zu den «schicksalhaften Begegnungen» ihres intensiven Künstlerinnenlebens.
Von ihrer Herkunft in Oberösterreich und ihrer Ausbildung in Wien, von ihrer Leidenschaft fürs Theater und ihren Begegnungen in Berlin, vor allem aber auch von ihrer Musik, die - meist britischen Ursprungs - gerne auch zum «Universum The Kinks» gehört, erzählt die Schauspielerin im Gespräch mit Michael Luisier.
Die Musiktitel:
1. The Kinks - Picture Book
2. The Everly Brothers - Problems Problems
3. The Kingsmen – Louie Louie
4. Jeff Lynne – At Last
5. Nick Lowe - Lately I‘v Let Things Slide

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Musik für einen Gast Folgen
«Musik für einen Gast» – die besondere Talkshow auf SRF 2 Kultur: Ein Mensch und seine Musik. Persönlichkeiten – ob aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik oder Wirtschaft – erzählen über ihr Leben, ihren Beruf, ihre Träume und Visionen und vor allem über die Musik, die sie geprägt hat und ihnen wichtig ist.
Folgen von Musik für einen Gast
49 Folgen
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Folge vom 12.01.2025Sophie Rois, Schauspielerin
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Folge vom 05.01.2025Gardi Hutter, ClowninDie Bühne ist ihr Leben, das Meer ihr Sehnsuchtsort. Und Hanna mit der roten Nase, der wilden Mähne und dem dicken Bauch ist seit über vier Jahrzehnten ihre Bühnenfigur. Doch nun geht’s auf Abschiedstournee. Gardi Hutter wird ihre Hanna dieses Jahr für immer an den Nagel hängen – nach 4444 Vorstellungen auf der ganzen Welt. Im Alter von 71 Jahren will Hutter nämlich noch einmal was ganz Neues machen, was Zeitgenössischeres, wie sie sagt. Im Zentrum des neuen Stücks stünden die Leere, die Fantasie und die Improvisation. Ein Wagnis, sagt Hutter. Einmal mehr. Warum Gardi Hutter früh einen rebellischen Geist entwickelte, wie sie in der lebendigen Kleinkunstszene von Mailand ihre künstlerische Heimat fand und warum ihre Bühnenfigur Hanna vor 44 Jahren zur rechten Zeit kam, erzählt Gardi Hutter in Musik für einen Gast bei Simon Leu. Die Musiktitel: 1. Churfirstenchörli, Alt St. Johann-Unterwasser. Schöne Heimat - Anna Koch Jodel Annelies Husser-Ammann, Jodel 2. Janis Joplin – Mercedes Benz 3. Santana – Black Magic Woman 4. Filmsoudtrack Orfeu Negro ( Black Orpheus) - Manhã de carnaval: Euridice Elisabeth Cardos, Gesang / Liuz Bonfá, Guitarre, Komponist / Antonio Maria, Text 5. Azul y Verde / Neda Cainero - Hojitas
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Folge vom 29.12.2024Sacha Batthyany - Journalist, AutorSeine Vorfahren gehörten zum ungarischen Uradel; sie besassen Herrschaften und Ländereien, hatten Einfluss und waren reich. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die Kommunisten und nahmen der Familie Batthyany Boden und Schlösser. Dem Journalisten Sacha Batthyany blieben aus den glanzvollen Zeiten seiner Gross- und Urgrosseltern nur ein paar vergilbte Stiche, silberne Buttermesser und viel blumenbemalte Keramik. Und die Frage: Was hat die eigene Familiengeschichte eigentlich mit mir zu tun? Es sind die grundlegenden Fragen des Lebens, die ihn als Journalisten an- und umtreiben: Warum handeln Menschen so, wie sie handeln? Batthyany gilt als begnadeter Journalist mit viel Talent. Er schrieb viele Jahre für das Magazin und den Tages Anzeiger (u.a. als USA-Korrespondent); heute publiziert er im Magazin der NZZ am Sonntag. Zum Journalismus fand er rein zufällig: während einer Reise entlang der neuen EU-Aussengrenzen... Die Musiktitel: 1. Tchaikovsky - Violin concerto in D Mayor, Op. 35, I. Allegro moderato Live von den Salzburger Festspielen 1988 - Anne-Sophie Mutter / Wiener Philharmoniker / Herbert von Karajan 2. Bruce Springsteen - The Ghost of Tom Joad 3. Keith Jarrett - The Köln Concert, Live 24.1.1975 4. Radiohead - Fake Plastic Trees (Album: The Bends) 5. Måneskin - Torna a Casa 6. Béla Bartok - Divertimento, BB 118: 3. allegro assai Sandor Végh / Camerata Salzburg