Wie benennt man den Horror unserer Gesellschaft in einem Wort? "Geisterbahn". Zumindest ist es das, welches sich Dino Paris ausgesucht hat; und dem er gleich ein ganzes Album widmet. Darauf geht es um allerlei Gruseliges: Fleisch essen im Zoo, esoterische Nazis oder Turbokapitalismus. Gemeinsam mit seiner Band, dem Chor der Finsternis, klingt diese Dystopie allerdings weniger schaurig, dafür nach einem locker-leicht plätschernden Elektro-Pop, der die Ironie der Texte unterstreicht. Dino Paris & der Chor der Finsternis ist das Projekt des Berliners Jan Preißler, der schon mit der ersten Platte "Alles wird ganz schlimm" den drohenden Weltuntergang zum Thema seiner Musik gemacht hat. Die 13 Songs, produziert von Hannes Gwisdek (aka Shaban von Käpt‘n Peng & die Tentakel von Delphi), besitzen den nötigen Witz und Sarkasmus, um manch dramatische Entwicklung mit Distanz zu betrachten. Preißler liefert uns mit seinem Humor und dem neuen Album "Geisterbahn" also ein Umgangstool, um unserem aktuell immer komplexer werdenden Alltag zu begegnen.