Kyle Rittenhouse war 17, als er im vergangenen Sommer nach Kenosha im
US-Bundesstaat Wisconsin fuhr, um, wie er sagt, das Eigentum anderer vor
Plünderungen während der Antirassismusproteste schützen wollte. Mit
dabei hatte er ein AR-15, ein halbautomatisches Sturmgewehr. Mit diesem
erschoss er am 25. August 2020 zwei unbewaffnete weiße Männer, Joseph
Rosenbaum, 36, und Anthony Huber, 26, und verletzte einen weiteren
bewaffneten weißen Mann, Gaige Grosskreutz. Mehr als ein Jahr später
wurde Kyle Rittenhouse von zwölf Geschworenen freigesprochen. Sie
folgten der Argumentation von Rittenhouses Verteidigern, dass seine Tat
Selbstverteidigung gewesen sei.
Während viele in Amerika diesem Freispruch mit Unverständnis und Wut
begegneten, wurde das Urteil sowie Rittenhouse von anderen gefeiert,
inklusive Ex-Präsident Donald Trump, der Rittenhouse nach dem Freispruch
in Florida empfing. In einem Interview mit Fox News sagte Rittenhouse
unter anderem, er sei nicht gegen die Black-Lives-Matter-Bewegung, aber
er sei dagegen, dass amerikanische Städte angezündet werden.
Nur wenige Tage nach dem Fall Rittenhouse entschied eine Jury im
US-Bundesstaat Georgia, drei Männer des Mordes schuldig zu sprechen, die
im vergangenen Jahr den schwarzen Ahmaud Arbery erschossen hatten, der
durch ihre Nachbarschaft gejoggt war.
Im US-Podcast diskutieren wir über die zwei Prozesse, die das Land
bewegt haben und so unterschiedliche Enden gefunden haben. Außerdem
blicken wir auf die Geschichte der rassistischen Gewalt in Amerika, vom
Lynchmord an Emmitt Till 1955 bis zum Charleston Church Shooting 2015.
Und im Get-out: Das Interview mit Kevin Strickland im The Kansas City
Star, der 43 Jahre unschuldig im Gefängnis gesessen hatte für Morde an
drei Menschen, die er nicht begangen hatte. Außerdem die
Podcastempfehlung Now & Then mit den Historikerinnen Heather Cox
Richardson und Joanne Freeman.
Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am
16. Dezember.
Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
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