Sabine Weiss, geboren 1924 im Walliser Dorf Saint-Gingolph und aufgewachsen in Genf, zählt in Frankreich zu den stilbildenden Fotografinnen der Nachkriegszeit. Aus Anlass ihres 100. Geburtstags wiederholen wir eine Sendung von 2017, als wir sie in ihrem Atelier in Paris besucht haben.
Es ist ein Ort der Ruhe inmitten der Geschäftigkeit von Paris: In einem Hinterhof liegt das Atelier von Sabine Weiss, wo sie seit 1946 lebte und arbeitete. In Frankreich wird sie als letzte Vertreterin der «photographie humaniste» gefeiert – eine fotografische Bewegung, die Menschen und ihre Emotionen in Alltagssituationen ins Zentrum rückten. Sabine Weiss arbeitete für renommierte Reportage-Magazine und als Werbefotografin, zu einer Zeit, als es in diesem Beruf noch kaum Frauen gab. Bis zum 12. Januar 2025 sind Bilder von Sabine Weiss im Photo Elysée in Lausanne zu sehen.
Erstsendung: 27.10.2017

FeatureKultur & Gesellschaft
Passage Folgen
Die Sendung «Passage» steht für radiophone Exzellenz auf SRF 2 Kultur. Hier verbinden sich Wort und Musik, Ton und Stille.
Folgen von Passage
50 Folgen
-
Folge vom 20.09.2024Das absolute Auge – ein Porträt der Fotografin Sabine Weiss (W)
-
Folge vom 13.09.2024Teamwork ist alles. Cellistin Sol Gabetta und das MusikbusinessFür eine gelingende Musikerkarriere braucht es Beharrlichkeit, Glück und eine positive Ausstrahlung, aber auch die Bereitschaft, sich auf Teamwork einzulassen, also auf die Künstleragentur, die Presseagentur, das Plattenlabel. Als erfolgreiche Musikerin muss man immer wieder Entscheidungen treffen: Wo möchte ich selbst in Führung gehen und wo brauche ich Unterstützung? Mit welchen Leuten umgebe ich mich, die mir die nötige Marktpräsenz geben, aber auch den Freiraum, in dem ich mich geschützt weiterentwickeln kann? Grundvoraussetzung für solche Entscheide ist eine starke Persönlichkeit. Sol Gabetta hat sie. Im September bekommt sie den Grand Prix suisse de musique 2024 verliehen. Das Gespräch mit der Preisträgerin dreht sich für einmal nicht über die Kunst des Cellospiels, sondern über die Mechanismen des Musikmarkts.
-
Folge vom 06.09.2024100 Jahre Vogelwarte Sempach: Erfolge und HerausforderungenAlles begann mit einem Einmannbetrieb im April 1924 in Sempach. Heute arbeitet für jeden der 200 Vögel, die in der Schweiz brüten, eine Person. Vogelforschung, Vogelschutz und Information der breiten Bevölkerung sind die Ziele der Institution. Die freiwillige Helferin Jolanda Rupli klettert behände die Leiter hinunter, in der einen Hand eine schwarze Tasche mit fünf fauchenden Schleiereulenjungen. Jeder Jungvogel kommt auf die Waage und erhält einen Aluminiumring. Das Beringen hilft, den Bestand der Schleiereulen in der Schweiz zu überwachen. Am Anfang war das Beringen von Vögeln zentral, um den Vogelzug zu erforschen. Heute sind intensive Landwirtschaft, Klimawandel und Lebensraumverlust die grössten Herausforderungen der Vogelwarte.