Die Metapher von der unsichtbaren Hand des Marktes wird jeder schon einmal gehört haben. Diese Beschreibung des Marktmechanismus geht auf den bedeutenden Ökonomen Adam Smith zurück, der jedoch nur an wenigen Stellen seines umfangreichen Werkes von der unsichtbaren Hand spricht.
Smith war nicht nur Wirtschaftstheoretiker, sondern auch Moralphilosoph. So kommt es auch, dass in seiner moralphilosophischen Abhandlung „Theorie der ethischen Gefühle“ die berühmte Metapher verwendet wird, um Gerechtigkeitsfragen zu klären. Die große Ungleichheit interessierte Smith, der schon avant la lettre einen Trickle-Down-Effekt ausmachen will.
Später wird Smith erneut von der unsichtbaren Hand sprechen, wenn er in „Der Wohlstand der Nationen“ beschreibt, wie am Markt zwar jeder an sich denkt und nur seine Interessen durchsetzen will, jedoch alle davon profitieren. Linke kritisieren dies oft, jedoch greift die Kritik nicht selten zu kurz, wenn bloß das Funktionieren dieses Marktmechanismus infrage gestellt wird – denn tatsächlich regelt der Markt vieles effizient und gut. Problematisch ist aber, dass dieser Markt keineswegs, wie Smith glaubt, allen gesellschaftlichen Bedürfnissen dient. Die Kritik am Markt muss deshalb fundamentaler formuliert werden.
Darüber sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“.
Literatur:
Adam Smith: Theorie der ethischen Gefühle, Meiner.
Adam Smith: Eine Untersuchung über das Wesen und die Ursachen des Reichtums der Nationen. Übersetzt und herausgegeben von Peter Thal, Akademie-Verlag.
Gegenstandpunkt: "Die Konkurrenz der Kapitalisten", online verfügbar unter: https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/konkurrenz-kapitalisten-i#section7.
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Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen
Betreff: Wohlstand fuer Alle
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