Das Schulzentrum Davos Platz wirkt von außen wie ein selbstbewusster Neubau – und ist doch zu fast der Hälfte Bestand. Otto Closs von Cura Architekten spricht im Architekturfunk über ein Projekt, das bewusst gegen die Logik des Abrisses entworfen wurde und dafür mit dem Heinze Architektur Award 2025 ausgezeichnet ist. Der bestehende Schulbau aus den 1950er-Jahren blieb erhalten, wurde baulich entkoppelt und von einem neuen Holzbau regelrecht überstülpt: außen klar, neu und zeitgenössisch, innen ein ablesbarer Dialog zwischen Alt und Neu. Closs erklärt, warum der Bestand im Inneren sichtbar bleiben sollte, welche pragmatischen Überlegungen hinter der Konstruktion standen und wie es gelang, das Gebäude in nur zwei Jahren umzusetzen. Es geht um Nachhaltigkeit als Haltung, um Entscheidungsfreude von Bauherrschaft und Planungsteam, um Holzbau, Vorfertigung und die Frage, warum gutes Weiterbauen nicht nach Verzicht aussehen darf – darüber spricht Otto Closs in dieser Episode.
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Unser Host Kerstin Kuhnekath spricht alle 14 Tage mit den VordenkerInnen und Newcomern aus Architektur, Design, Stadtplanung und Landschaftsplanung. Ob visionäre Konzepte oder bauliche Innovationen: Alles, was die hochkarätig besetzten Netzwerkveranstaltungen von Heinze an Themen hervorbringen und was relevant erscheint, wird hier ins Gespräch gebracht. Damit Ihr nichts verpasst, von dem, was die Baubranche bewegt. Das Klimafestival für die Bauwende wird hier auditiv weitergeführt und die Bauwende inhaltlich weiter verfolgt. Denn es gibt viel zu tun, hören wir denen zu, die schon ins Handeln gekommen sind.
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Folge vom 18.12.2025#201 – Otto Closs, Cura: Ungewöhnlich und schön weitergebaut
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Folge vom 11.12.2025#200 – Hadi Teherani: Wachsen, Schrumpfen, WeitermachenHadi Teherani spricht über seinen Weg vom Autohaus, das heute unter Denkmalschutz steht, über die fast existenzbedrohende Russlandkrise bis zu luxuriösen Wohnhochhäusern in Teheran. Es geht um Risiko, Loyalität zu Mitarbeitenden, verlorene und gewonnene Auszeichnungen – und die Frage, warum für ihn an Ruhestand nicht zu denken ist. Ein persönliches Gespräch über Tempo, Haltung und zeitlose Qualität.
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Folge vom 04.12.2025#199 – Marc Sakowsky, Matthias Quinkert, Lindner Group: Zirkuläre Modelle für die Praxis der ArchitekturLindner denkt Zirkularität nicht als Trend, sondern als Haltung: Rücknahmeoptionen, modulare Systeme und prozessorientierte Zusammenarbeit prägen die Entwicklung ihrer Produkte – vom Doppelboden bis zum Raum-in-Raum-System CAS Rooms. Marc Sakowsky und Matthias Quinkert sprechen darüber, wie Wiederverwendung, Revisionierbarkeit und gemeinsames Wissen mit Planenden neue Spielräume öffnen. Ein Gespräch über Qualität, Verantwortung und echte Kreisläufe.
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Folge vom 27.11.2025#198 – Nico Santuario, Michelgroup: Der größte Stampflehmbau Deutschlands – Das Weleda LogistikzentrumNico Santuario von der Michelgroup spricht über ein Logistikprojekt, das weit über seine funktionale Aufgabe hinausgeht: den Weleda Logistik-Campus in Schwäbisch Gmünd. Der Bauherr Weleda wollte ein sichtbares Zeichen setzen gegen gesichtslose Gewerbegebiete und für ökologische Verantwortung. Entstanden ist ein Ensemble aus Holzhochregal, einer der größten Stampflehmwände Europas und großzügigen Freiräumen für Biodiversität. Santuario erzählt, wie regionale Materialien, zirkuläres Bauen und ein mutiger Entwurfsprozess ein Logistikgebäude zu einem Vorreiter für nachhaltiges Gewerbebauen machen und was das für zukünftige Projekte bedeutet. Ein Heinze Architektur Award-Gewinnerprojekt.