Dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen deutschen
Kollegen Frank-Walter Steinmeier ausgeladen hat, war nicht nur eines der
größten diplomatischen Debakel der Bundesrepublik seit Langem. Der
Vorfall offenbart auch die grundsätzlichen Mängel der deutschen
Außenpolitik. Aufgrund wirtschaftlicher Interessen wurden bei den
Beziehungen mit Diktaturen viele Kompromisse gemacht. Im Umgang mit
problematischen Staaten werden zwar rote Linien definiert, aber selbst
wenn die – wie jetzt von Wladimir Putin im Krieg gegen die Ukraine –
brutal überschritten werden, bleibt eine konsequente Reaktion aus.
In der neuen Folge von „Das Politikteil“ diskutieren wir mit Jörg Lau,
dem außenpolitischen Koordinator der ZEIT, über Ursachen und Folgen des
Steinmeier-Eklats, die Frage, ob Deutschland die Ukraine im Stich lässt,
und über die Nähe der SPD zu Russland, die weit mehr Politiker pflegen
als der Bundespräsident. Jörg Lau war selbst dabei, als Steinmeier in
Polen die Nachricht bekam, dass sein Besuch in Kiew nicht erwünscht sei.
Er berichtet von einem sichtlich verunsicherten Präsidenten. „Es fielen
die Worte: 'Ich werde cool bleiben'“, erinnert er sich.
Im Podcast „Das Politikteil“ sprechen wir jede Woche über das, was die
Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die
Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und
einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt, Heinrich
Wefing oder Ileana Grabitz zu hören.
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