Wenn Reizüberflutung die Fantasie überflüssig macht. Was passiert, wenn in unserer durchtechnologisierten Welt in einem immer schnelleren Tempo derart viele Bilder, Nachrichten und Videos über unterschiedliche mobile und smarte Endgeräte auf uns einprasseln, dass vor lauter Reizüberflutung unsere eigene Vorstellungskraft verkümmert? Dass bei all den Eindrücke, die von außen auf uns einwirken, keine Fantasie mehr nötig ist? Über diese Fragen spricht die Schriftstellerin Brigitte Blobel mit Alev Doğan. Die Autorin zahlreicher Jugendbücher wie Neues vom Süderhof befürchtet, dass die moderne Verkümmerung der Vorstellungskraft auch dazu führen kann, dass die Menschen sich selbst nicht mehr richtig kennenlernen. “Denn die Fantasie ist die Ursuppe, aus der auch Kreativität entsteht”, so Blobel. Das funktioniere allerdings nur, wenn wir uns selber wirklich kennen. Wenn wir jedoch unendlich viele Personen in unendlich vielen Situationen sehen und gar nicht mehr die Zeit haben uns zu fragen, “Und wer bin ich eigentlich in diesem Kontext?”, könne das zu einer Verarmung der kreativen und persönlichen Vielfalt und Buntheit führen. Im Achten Tag appelliert Brigitte Blobel an die Menschen, wieder mehr ihrer Vorstellungskraft zu überlassen - denn die Fantasie sei es, die uns auch aus lebensbedrohlichen Situationen retten könne.