Über die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört, wird seit vielen Jahren gestritten. 2012 bezog Markus Söder, damals noch bayerischer Heimat- und Finanzminister, Stellung und sagte, der Islam sei mittlerweile ein Teil von Bayern geworden. Doch was heißt das? Welche Möglichkeiten haben Muslime ihre Religion zu leben? Wie werden sie öffentlich wahrgenommen? Der überregional anerkannte und geschätzte Penzberger Imam Benjamin Idriz moniert, dass es keinen institutionalisierten Dialog zwischen Muslimen und der Staatsregierung gebe. Muslime, die sich in Deutschland schon lange zuhause fühlen, wollen als gleichberechtigter Teil der Gesellschaft wahrgenommen werden, nicht nur als Stellvertreter von Nationen, in denen oft nicht einmal mehr ihre Großeltern zu Hause sind. Ob sie aber mit ihrer Religion und ihrer Identität in Bayern wirklich willkommen sind, da sind sie sich nicht sicher. Denn die Beziehung zwischen dem Freistaat und den Muslimen ist kompliziert.