Die hr2-Hörbar Folgen

Die Heimat kann musikalisch ganz unterschiedlich in Erinnerung bleiben, wie uns Molly Tuttle und Téofilo Chantre zeigen. Außerdem spüren wir mit dem World Choir for Peace dem "großen Mysterium" nach, mit Charles Trénet geht’s passend zur Urlaubszeit ans Meer, Melody Gardot erforscht die dunklen Seiten der Seele, wir blicken auf den kubanischen Familien-Clan der Morés, und die "17 Hippies" planen einen Abschied, der dann doch ausfällt. Das und mehr heute in der Hörbar.

Afrika und der Jazz - das ist eine lange Geschichte. Und sie wird beständig fortgeschrieben. Auch mit dem neuen, zweiten Album des französischen Jazzquartetts INK um den Schlagzeuger Victor Gachet, das sich für seine gerade erschienene zweite CD mit zwei Musikern aus Burkina Faso zusammen getan hat: dem Sänger Losso Keita und dem Balafon- und Kora-Spieler Drissa Dembelé. Auf "African Roots" trifft die mit Saxophon, Klavier, Bass und Schlagzeug ganz klassisch besetzte Jazzformation auf afrikanischen Gesang und traditionelle afrikanischen Instrumente, wobei ein sehr abwechslungsreich gemachtes Album herausgekommen ist, das mal sehr deutlich afrikanisch klingt, mal im vertrauten Jazzquartett-Idiom daher kommt. Vor allem aber findet beides aufs Ganze gesehen auf das Wunderbarste zusammen.

Sehr fein gemachter Singer/Songwriter-Pop ist auf unserem Fokus-Album zu hören. Es kommt von dem 1975 in Los Angeles geborenen Chris Cohen. Es ist sein viertes Solo-Album und trägt den Titel "Paint a room", und der Raum, der da gemalt wird, ist durchaus ein melancholisch verhangener. Chris Cohen war mit seiner weichen, etwas zerbrechlich klingenden Stimme schon immer ein Mann der ruhigen Töne - das neue Werk allerdings hat er erstmals mit ganzer Band eingespielt, und besticht nicht zuletzt durch die wirklich schönen Bläserarrangements.