"Einmal habe ich einem Kunden einen Benzinrasenmäher geliefert, der
wollte den partout in seine Wohnung in die fünfte Etage getragen
bekommen", sagt Andre Wlodarczyk, der als Paketzusteller der Deutschen
Post arbeitet, im Podcast Frisch an die Arbeit. "Was der mit dem
Rasenmäher in der Wohnung wollte, hat sich mir nicht erschlossen."
Wlodarczyk, 49, hat seine Stammstrecke am Rande von Potsdam in einer
Wohngegend mit vielen Einfamilienhäusern. "Ich mag das, weil es da eine
andere, engere Bindung zu den Kunden gibt und alles ein bisschen
persönlicher ist", sagt Wlodarczyk.
In den 13 Jahren, die Wlodarczyk in diesem Beruf arbeitet, erzählt er,
habe sich der Job schon deutlich verändert – es werde schlicht viel mehr
bestellt. "Als ich angefangen habe, sind wir mit ungefähr 120 Paketen
rausgefahren, heute fahren wir im Schnitt mit 200 Paketen los." Gerade
die nun anstehende Vorweihnachtszeit, erzählt er, sei belastend, vor
allem durch das hohe Maximalgewicht, das ein Paket in Deutschland haben
darf – nämlich bis zu 31,5 Kilo.
"Ich habe schon Katzenstreu, Hundefutter, Weinflaschen, vier
Bremsscheiben oder Hanteln fünf Etagen hochgetragen", sagt Wlodarczyk.
Auch wenn das nicht die Mehrzahl der Pakete sei, kämen solche besonders
schweren Lieferungen doch jeden Tag vor. "Das Größte, was ich mal
getragen habe, waren vier Palmen, jede 30 Kilo schwer."
Frustrierend findet Wlodarczyk es, wenn seine Mühen nicht gesehen
werden. "Manche Leute sehen das als Selbstverständlichkeit, wenn ich
ihnen 30 Kilogramm schwere Pakete in den fünften Stock trage." Er
erwarte keine Geschenke, keine Schokolade oder Weinflaschen. "Wenn die
Leute sich wenigstens ein 'Danke' rausquetschen, ist das auch für mich
okay."
Besonders belastend, erzähle Wlodarczyk weiter, sei die gestiegene
Aggressivität im Straßenverkehr. Viele hätten Verständnis, wenn ein
Müllauto die Straße blockiere, bei einem Postauto würden aber doch
einige Autofahrer wütend. "Das geht von Anschreien bis zu
Gewaltandrohungen – und tatsächlicher, ausgeübter Gewalt", sagt
Wlodarczyk. "Die schlagen dir den Spiegel ab oder werfen dir irgendwas
in die Scheibe."
Im Podcast erzählt Wlodarczyk außerdem, was er sich von der Politik
erhofft, wie er privat bestellt und wie man seinen Paketzustellerinnen
und Paketzustellern eine Freude machen kann.
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