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Frisch an die Arbeit

Alle 14 Tage stellen Hannah Scherkamp, Elise Landschek und Daniel Erk spannenden Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Fragen über ihr persönliches Verhältnis zu ihrer Arbeit. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo

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Folgen von Frisch an die Arbeit

186 Folgen
  • Folge vom 19.11.2024
    Wie schläft man durch, Dieter Kunz?
    "Wir haben früher gedacht, nachts findet Erholung statt, wir machen abends die Augen zu und dann sind wir runtergefahren. Und am nächsten Morgen wachen wir wieder auf. Welch ein Quatsch!", sagt Dieter Kunz im Podcast Frisch an die Arbeit. Als Chefarzt leitet er die Klinik für Schlaf- und Chronomedizin am St. Hedwig-Krankenhaus in Berlin.  Der 63-Jährige will seinen Patienten und Patientinnen zu besserem Schlaf verhelfen. Wer sich von ihm untersuchen lässt, muss Zeit haben: Zunächst muss man einen langen Fragebogen ausfüllen und seine Schlafprobleme schildern. Anschließend bekommen manche von ihnen einen Termin im Schlaflabor. Sie dürfen dann für mehrere Nächte dort übernachten – ohne Wecker in einem komplett abgedunkelten Raum. Seine Patienten über Tage beobachten und anschließend über Jahre begleiten zu können, “das ist schon ein ziemlicher Luxus”, sagt Kunz.  Eine Insomnie, also die typische Schlafstörung, findet er aus medizinischer Sicht eher unspannend. Ihn interessieren die krassen Fälle: Männer, die im Schlaf ihre Bettnachbarin schlagen oder aus dem Bett springen. Frauen, die unter Depressionen oder an einem Burn-out leiden und kaum mehr schlafen können. Wer zwar nachts wenig schläft, tagsüber trotzdem leistungsfähig ist, habe keine schlimme Schlafstörung, sagt Dieter Kunz. “Das Entscheidende ist, dass man tagsüber nicht funktioniert.” In solchen Fällen bräuchten Menschen seine Hilfe.  Im Anschluss an sein Medizinstudium machte Kunz einen Facharzt für Psychiatrie, parallel bildete er sich im Bereich Schlafmedizin weiter. “In der Facharztausbildung saß ich plötzlich in der Schlafmedizin. Da habe ich relativ flott Dinge kennengelernt, die ich so in der gesamten Medizin nicht kannte, die mich fasziniert haben. Und seitdem bin ich glücklicher Schlafmediziner”, erzählt er im Podcast. Heute beschäftigt ihn vor allem der sogenannte REM-Schlaf, eine Schlafphase, die etwa 10 bis 15 Prozent der Nacht ausmacht. Im Podcast erzählt Dieter Kunz, wieso seine Patienten und Patientinnen nachts in der Regel aufwachen, was er ihnen rät – und wieso er selbst jede Nacht sehr lange schläft.    "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Wenn Sie Feedback senden oder Gäste vorschlagen wollen, erreichen Sie das Team unter frischandiearbeit@zeit.de.      [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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  • Folge vom 05.11.2024
    Warum bist du Dorfbürgermeister geworden, Johannes Schurr?
    "Ich gebe es ehrlich zu: Ich war komplett naiv", sagt Johannes Schurr, seit Dezember 2017 Bürgermeister des schwäbischen Dorfes Spraitbach in Baden-Württemberg, im Podcast "Frisch an die Arbeit". "Ich wusste nicht wirklich, was auf einen Bürgermeister zukommt." Schurr, 36, ist im benachbarten Mutlangen aufgewachsen. Nach der Schule ließ er sich bei der regionalen Sparkasse zum Bankkaufmann ausbilden und wurde schließlich Filialleiter. Spraitbach liegt mit seinen 3.372 Einwohnerinnen und Einwohnern auf der Schwäbischen Alb, rund 55 Kilometer östlich von Stuttgart. "Das sind schon unfassbar ländliche und dörfliche Strukturen bei uns in Spraitbach", sagt Schurr. Als 2017 der damalige Bürgermeister verkündete, nicht mehr anzutreten, entschied sich Schurr zu kandidieren. "Ich war unter 30, Familienvater und hatte keinen Verwaltungshintergrund – es war eine toughe Wahl." Am Ende konnte Schurr sie mit 52 Prozent der Stimmen für sich entscheiden. Seine erste Amtshandlung sei gewesen, einen Beamer für die Gemeinderatssitzung anzuschaffen – vorher sei dort die Tagesordnung noch auf Folien kopiert und mit einem Tageslichtprojektor an die Wand geworfen worden. Sofort danach habe er ein Kartenzahlungsgerät für das Bürgeramt angeschafft. Mittlerweile, sagt Schurr, der auch auf Instagram von seiner Arbeit berichtet, habe er viel digitalisieren können, beispielsweise die Terminverwaltung des Rathauses oder das Sommerferienprogramm der Gemeinde. In seinem Beruf könne er viel verändern – und verbessern. "Ich habe schon den Eindruck, dass meine acht Stunden, die ich am Tag arbeite, der Gesellschaft nutzen", sagt er. Beispielsweise habe der Ort Räume für eine dritte Kindergartengruppe gebraucht. "Aber ich wollte keine Wiese bebauen und dort neue Straßen anlegen lassen", sagt Schurr. Beim Wandern auf 1.800 Metern Höhe hätte er dann eine Idee gehabt: "Wir bauen den neuen Kindergarten einfach auf die Umkleidekabine am Sportplatz drauf!" Dann bräuchte es weder neue Parkplätze noch weitere Straßen, und kein Quadratzentimeter Grün würde kaputt gemacht. Zurück im Rathaus setzte Schurr sein Vorhaben um. "Und dann stehst du eineinhalb Jahre später in diesem Gebäude drin und denkst: Hey, das war meine Idee!" Im Podcast erzählt Schurr außerdem, weshalb er allen Partnern von Verstorbenen in seinem Dorf einen persönlichen Beileidsbrief schreibt, warum die Kneipe Mäxle so wichtig für Spraitbach ist – und wie er sich jetzt schon auf die Wiederwahl vorbereitet. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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  • Folge vom 22.10.2024
    Wie hilft man suchtkranken Menschen, Frau Schöne?
    "Alkohol ist immer noch die Droge Nummer eins bei uns", sagt Susi Schöne im Podcast "Frisch an die Arbeit". "Aber es kommen auch zunehmend Leute wegen ihrer Crystal-Meth-Abhängigkeit." Die Sozialpädagogin arbeitet in einem Wohnheim für suchtkranke Menschen in Gera. 36 Menschen zwischen 20 und 65 Jahren leben dort. Alle sind oder waren abhängig von etwas: Einige sind Alkoholiker oder heroinabhängig, andere mager- oder spielsüchtig. Nun bereiten sie sich auf ein Leben ohne Sucht vor. Schöne ist Vertrauensperson und Beraterin. Die 33-Jährige hilft den Bewohnerinnen und Bewohnern zum Beispiel, sich ein Leben mit Wohnung und Job aufzubauen. "Die meisten wollen mit ihrer Sucht Gefühle wie Angst, Scham oder Verlust wegdrücken. Und da setze ich an", sagt Schöne. Sie sei keine Therapeutin. Aber die Ursachen einer Sucht zu kennen, mache es ihr leichter, die Menschen bei ihrer Zukunftsplanung zu unterstützen. Doch Schöne weiß auch: Eine endgültige Heilung von der Sucht gibt es meistens nicht. "Besonders traurig ist es, wenn wieder jemand rückfällig wird, von dem ich das gar nicht gedacht hätte", erzählt sie. Die Rückfallquote liege in ihrem Bereich bei geschätzt 90 Prozent. Im Podcast erzählt Schöne außerdem, warum Schmerzmittel der Einstieg in eine Sucht sein können, wie immens wichtig Freunde und Familie für die Menschen sind, mit denen sie arbeitet, und warum die Bürokratie ihr größtes Ärgernis ist. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de.   [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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  • Folge vom 08.10.2024
    Wie verhindert man islamistische Anschläge, Herr Oberstaatsanwalt Wachs?
    "Ich gehe nicht beunruhigt durch die Stadt und erwarte hinter jeder Straßenecke ein Messerattentat", sagt der Berliner Oberstaatsanwalt Klaus-Michael Wachs, der sich auf Verfahren im Bereich politischer Extremismus und Islamismus spezialisiert hat, im Podcast Frisch an die Arbeit. Er sagt auch: "Für islamistische Gruppierungen ist es relativ einfach, im Internet an Personen heranzukommen und sie schließlich so weit zu bringen, dass sie sich ein Messer beschaffen und damit Anschläge begehen." Wachs, 64, hat nach seinem Jurastudium in den 1990ern bei der Staatsanwaltschaft in Berlin angefangen und damals etwa die Prozesse gegen das Politbüro der SED unter anderem wegen Staats- und Regierungskriminalität betreut. Anschließend ging er für drei Jahre zur Generalbundesanwaltschaft nach Karlsruhe, ehe er nach Berlin zurückkehrte. Seit 2014 arbeitet er dort in seinem jetzigen Bereich.  Der "Islamische Staat", sagt Wachs in Bezug auf die Messeranschläge von Mannheim und Solingen im Arbeitspodcast, sei nie verschwunden gewesen: ​"Es hat in den letzten Jahren immer wieder Anhaltspunkte für Versuche von strukturierten, größeren Anschlägen gegeben." Wie schnell sich manche Menschen im Internet radikalisieren, hat er in seinem Beruf oft erlebt. Besonders den Fall eines Jugendlichen könne er nicht vergessen, sagt er – 15 oder 16 Jahre alt sei der gewesen. Er habe von einem Islamisten im Netz eine Anleitung bekommen, wie er eine Bombe bauen könne. "Er hat dann bereits angefangen, sich die notwendigen Einzelteile zu beschaffen." Weil die Polizei die Kommunikation überwacht hatte, konnte ein Anschlag frühzeitig verhindert werden. "Es ist sehr, sehr schwer, zu sagen, ob im schlimmsten Fall tatsächlich ein Sprengsatz gebaut worden wäre und Schlimmeres passiert wäre", sagt Wachs. Im Podcast erzählt er außerdem, was ihm an seinem Beruf gefällt, woran man Informationen erkennt, die ursprünglich von Geheimdiensten kommen, und warum er selbst vor allem auf Weihnachtsmärkten ein mulmiges Gefühl hat. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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