Bei seitwärtsgetriebenen oder sinkenden Kursen kann es für Anleger schwierig sein, die Marktsituation zu deuten. Ein Index kann in solch unsicheren Zeiten Orientierung bieten.
Seitwärtsgetriebene oder sogar fallende Kurse können Anleger und Anlegerinnen verunsichern, wenn es darum geht, in Aktien einzusteigen. Die Handelsvolumina in den vergangenen Wochen sind entsprechend niedrig. „Wir haben derzeit einen dominierenden Abwärtstrend“, sagt Handelsblatt-Finanzredakteur Jürgen Röder. „Dazu hatten wir insgesamt zwei Erholungsphasen, die sich im nachhinein als Bärenmarktrallys entpuppten. Erst bei Dax-Werten von über 15.000 Punkten könnte sich dieser Abwärtstrend überhaupt erst wieder wenden. Aber davon sind wir noch weit entfernt.“
Doch selbst in unsicheren Zeiten kann der volatile Dax auch Chancen bieten. Der Dax-Volatilitätsindex (VDax), gibt die implizierte Volatilität des deutschen Leitindex in Prozentpunkten an. „Wenn der Dax fällt, steigt das Angstbarometer der Börse. Dieses gibt damit Aufschluss darüber, wie sich Profis am Termin-Markt verhalten und was für die nächsten 30 Tage erwartet werden kann“, erklärt Röder.
Wie die Zahlen des VDax zu deuten sind und wie er für Anlegerinnen und Anleger hilfreich sein kann, erklärt Jürgen Röder in dieser Folge Handelsblatt Today mit Host Sonja Schlacht.
Außerdem: Die Energiekrise, eine immense Dürre und Corona: Italien kämpft wie auch andere europäische Länder zur Zeit mit vielen Herausforderungen. Am Donnerstag schlug Italiens derzeit amtierender Ministerpräsident Mario Draghi gegenüber Staatspräsident Sergio Mattarella seinen Rücktritt vor. Regierungskrisen gehören in der drittgrößten europäischen Volkswirtschaft der EU zum politischen Alltag dazu – diese Krise folgt allerdings in einer Zeit, in der das Land von großer Unsicherheit umtrieben wird.
Eine vorangegangene Vertrauensabstimmung im Senat hat Draghi zwar bestanden, allerdings blieb die Fünf-Sterne-Bewegung (Movimento 5 Stelle), dieser Abstimmung fern. Die Fünf Sterne ist einer von vier Koalitionspartnern der amtierenden italienischen Regierung. Ein Rückschlag für den parteilosen Ökonomen Draghi, der nur unter vollem Rückhalt der Partner an der Spitze führen wollte.
Draghis Rücktritt wurde zunächst von Staatspräsident Mattarella abgelehnt. Doch nicht nur für Italien ist die Situation problematisch. Die Rendite für italienische Staatsanleihen ist am Donnerstag auf über 3,5 Prozent gestiegen. Der Spread zu den deutschen Anleihen hat sich damit vergrößert. Das hat Folgen für die Europa und die Europäische Zentralbank (EZB), die mit einem neuen Instrument solche Spreads zukünftig eigentlich verhindern wollte. Im Podcast Handelsblatt Today spricht Host Sonja Schlacht darüber mit Handelsblatt-Finanzredakteur Andreas Neuhaus.
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