Vielfalt betrifft jeden, sagt die Therapeutin Karina Kehlet Lins. Nicht
nur in queeren Fragen. Vor 20 Jahren hätten sich Leute für Kink
geschämt, heute für Blümchensex.
"Es gibt nicht zwei Menschen mit der gleichen Sexualität", sagt Karina
Kehlet Lins. Die Beziehungs- und Sexualtherapeutin war eine der ersten,
die intensiv mit Personen aus der LGBTQIA+-Community arbeitete. Heute
kommen viele zu ihr mit Fragen zur Geschlechtsidentität. Aber auch
alternative Beziehungsformen und vor allem eine selbstbestimmte
Sexualität seien mehr denn je Themen – nicht nur für queere Menschen.
"Die serielle Monogamie gefällt selbst vielen Heteros nicht mehr."
Mit den Podcasthosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm spricht Karina
Kehlet Lins darüber, warum Vielfalt uns alle betrifft, über den Kampf
für queere Rechte, Wertschätzung und Entstigmatisierung. Und eben auch
über Nischen, die vielleicht keine mehr sind – etwa wenn es um einstige
Tabus geht wie Kinks: Fantasien und Sex, die sich um BDSM, Rollenspiele
oder Fetische drehen können.
Mehr zu unserem Gast und zur Folge:
- Karina Kehlet Lins ist Psychologin, Beziehungs- und
Sexualtherapeutin mit eigener Praxis in Berlin. Zudem lehrt sie
unter anderem an verschiedenen Universitäten in Dänemark. Mehr
Informationen zu ihrer Person finden sich auf ihrer Website.
- Umfragen etwa aus den USA zeigen, dass sich ein steigender Anteil in
der Bevölkerung mittlerweile nicht mehr als heterosexuell definiert
(Gallup: LGBT Identification in U.S. Ticks Up to 7.1 %, 2021).
- Zur Frage, wie verbreitet verschiedene sexuelle Orientierungen sind,
gibt es repräsentative Daten der deutschen Sex-Survey Gesundheit und
Sexualität in Deutschland. Hier wurde etwa geschaut, zu welchen
Geschlechtern sich Menschen hingezogen fühlen, mit wem sie Sex haben
und wie sie sich selbst identifizieren (Matthiesen et al.: Studie
Liebesleben, 2017). Zudem geben auch Ergebnisse der
BZgA-Repräsentativstudie zur Jugendsexualität darüber Aufschluss.
- Auch wenn es um trans Personen und Geschlechtsidentität geht, gibt
es mittlerweile einige Daten, deren Umfang etwa die Deutsche
Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. auf ihrer
Website zusammenfasst.
- Der Anteil von Menschen aus der LGBTQIA+-Community, die psychische
und körperliche Krankheiten haben, ist weitaus höher als in der
restlichen Bevölkerung (DIW, Kasprowski et al., 2021 und BMC
Psychiatry, Semlyen et al., 2016). Gerade die gesundheitliche
Versorgung von trans Personen etwa in Deutschland ist noch
unterentwickelt (Frontiers in Neuroscience, Guethlein et al., 2021
und Leitlinie zur Diagnostik, Beratung und Behandlung:
Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit,
2019).
- Die Schweizer Aufklärungsseite lilli.ch hat eine Liste mit
Beratungsangeboten und unterstützenden Communitys für LGBTQIA+
zusammengestellt.
- Wer als queere Person nach queer-freundlichen Ärztinnen und
Therapeuten sucht, findet Hinweise und Tipps auf der Website von
Queermed Deutschland.
Weitere Sexpodcastfolgen zum Thema:
- "Findet euch damit ab, dass Sexualität fluide und flexibel ist"
- "Wir sind Menschen, die Menschen lieben"
- "Polyamorie zu leben, das muss man erst mal können"
- "Viel vermeintlich Perverses ist längst Mainstream"
Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast.
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willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen.
Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie
Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen, Sven Stockrahm, auf
Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter:
@svensonst.
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