Es war ein Experiment: 18 Autor:innen haben 6 Wochen lang anonym an einem Text gearbeitet. Das Ergebnis ist der Kollektivroman «Wir kommen». Es geht um Sex, das Alter und um weibliches Begehren. Das gemeinsame Schreiben bot den Teilnehmenden allerhand Freiheiten, doch es barg auch Konfliktpotenzial.
* Der Kollektivroman «Wir kommen» wurde im Frühjahr 2024 vom feministischen Literaturkollektiv «Liquid Center» herausgegeben, bestehend aus Elisabeth R. Hager, Verena Günter und Julia Wolf. Mitgeschrieben haben 18 Autor:innen unterschiedlichen Alters.
* Das Buch beinhaltet weibliche Perspektiven auf die Welt: Themen wie Menstruation, Begehren oder Wechseljahre gelten bis heute mitunter als nicht ernstzunehmender Gegenstand von Literatur.
* Schreiben im Kollektiv kann inspirierend sein und bietet einen Schutzraum, um sich zu öffnen.
* Hierarchien bleiben auch im Kollektiv bestehen.
* Gemeinsam zu schreiben bedeutet, Kontrolle abzugeben. Das kann zu Konflikten führen.
* Zwei Autor:innen von «Wir kommen» sind ausgestiegen. Ihre Texte blieben drin.
* Kollektives Schreiben ist kein neues Phänomen, sondern so alt wie die Literaturgeschichte selbst. Aber die Formen und Gründe dafür haben sich verändert.
Im Podcast zu hören sind:
* Elisabeth R. Hager, Mit-Herausgeberin des Kollektivromans «Wir kommen» und Autorin
* Erica Fischer, Mit-Autorin von «Wir kommen»
* Simoné Goldschmidt-Lechner, Mit-Autorin von «Wir kommen»
* Dr. Daniel Ehrmann, Literaturwissenschaftler Universität Wien
* Elke Heidenreich, Literaturkritikerin
* Lisa Christ, Literaturkritikerin und Slampoetin
* René Aguigah, Kulturjournalist
Buchangaben: «Wir kommen». Herausgegeben von «Liquid Center». Dumont Buchverlag 2024. 208 Seiten.
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