Frauen sind eine der am meisten gefährdeten Gruppen im Internet. Sie sind besonders brutalen Formen digitaler Gewalt ausgesetzt. 30 Prozent der Frauen in der EU haben, laut einer Umfrage der Organisation HateAid, Angst, dass Nacktbilder ohne ihre Zustimmung online veröffentlicht werden könnten. Über die Hälfte der Frauen, äußert aus Angst vor Hass ihre Meinung im Internet seltener und 43 Prozent der befragten Frauen bewegen sich aufgrund von möglichen Angriffen grundsätzlich vorsichtiger und anonymer in den sozialen Medien. Das Internet kann so zu einem Raum werden, in dem Menschen durch Hass und Gewalt zum Verstummen gebracht werden.
»Die große Gefahr von digitaler Gewalt ist das Silencing, also, wenn Menschen aufhören aus Angst vor Hass oder Gewalt im Internet ihre Meinung zu sagen. So werden besonders auch marginalisierte Gruppen aus dem digitalen Raum ausgeschlossen«, sagt Basma von der Berliner Organisation HateAid.
HateAid berät seit 2018 Betroffene von digitaler Gewalt und leistet Aufklärungsarbeit. Anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt gegen Frauen, Trans- und Interpersonen habe ich für die aktuelle Folge Rote Brause mit Basma von HateAid über digitale Gewalt und Hass im Netz gesprochen.
Außerdem hört ihr, welchen Kompromiss zum Volksentscheid »Deutsche Wohnen und Co. Enteignen« Rot-Rot-Grün bei den Berliner Koalitionsverhandlungen getroffen haben, wie sich eine Expert*innenkommission den Berliner Wahlpannen widmen soll und warum Hauptstadtregion Redakteurin Claudia Krieg einen Opferschutz fordert, der sich auch so nennen darf.
Die Themen der Folge zum Nachlesen:
Volksentscheid: Rot-grün-rote Arbeitsgrundlagen - Nach den Sondierungen stehen jetzt die Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und Linken bevor
Volksentscheid: Vergesellschaftung ist Koalitionsbrandherd - Rot-Grün-Rot kann Konflikt um Umsetzung des siegreichen Volksentscheids in Verhandlungen nur formal befrieden
Gorillas: Betriebsrat bei Gorillas kommt - Erneut scheitert das Management des umstrittenen Lieferdienstes vor einem Berliner Gericht
Gewalt gegen Frauen: Zu wenig Geld für Gewaltprävention - Berliner Projekte protestieren gegen Mittelkürzungen und fordern mehr Schutz für Frauen
Kommentar der Woche: Behörden als Mittäter - Welchen Schutz sie brauchen, müssen Betroffene auch selbst definieren können
Außerdem:
Beratungsstelle gegen Hass im Netz HateAid

NachrichtenRegionales
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Folgen von Rote Brause
62 Folgen
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Folge vom 26.11.2021Rote Brause - Folge 57: Digitale Gewalt gegen Frauen
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Folge vom 19.11.2021Rote Brause - Folge 56: Riders Rise UpWie kann ein junges, modernes Unternehmen genau die gleichen Fehler begehen kann, wie sämtliche Unternehmen im letzten Jahrhundert. Wie kann es in dieser Gesellschaft immer noch legitim sein, seine Mitarbeitenden bis zum Krankenhausbesuch oder zur psychischen Erkrankung auszubeuten? Diese Fragen sind aktuell übertragbar auf so viele prekäre Arbeitsbereiche in der Hauptstadt, in Deutschland und auf der ganzen Welt. Aber wie ignorant und faul können wir eigentlich sein, dass es in unserer Gesellschaft legitim ist, buchstäblich auf dem Rücken von jungen, migrantischen Kurierfahrer*innen unsere Lebensmittel in zehn Minuten nach Hause geliefert zu bekommen? Um so beeindruckender ist der Arbeitskampf, in den die Rider von Gorillas in den letzten Wochen getreten sind. Um so beeindruckender ist es, wie sie sich selbst organisieren und Stück für Stück die veralteten Strukturen des deutschen Arbeitsrechtes entlarven. Für die aktuelle Folge des Rote Brause Podcasts habe ich die Entwicklungen rund um das Gorillas Workers Collective und ihren Kampf gegen die Prekarisierung in der Hauptstadt begleitet. Außerdem hört ihr in eurem liebsten Berliner News-Podcast, was diese Woche sonst noch wichtig war in Berlin. Die Themen der Folge zum Nachlesen: Koalitionsverhandlungen: Rot-Grün-Rot läuft sich warm - In den Koalitionsgesprächen können sich SPD, Grüne und Linke auf etliche Projekte für den Klimaschutz verständigen Koalitionsverhandlungen: Rot-Grün-Rot steuert auf sicheren Hafen zu - Die Koalitionsverhandlungen biegen auf die Zielgerade ein / jetzt kommen die großen Themen Koalitionsverhandlungen: Stadtgrün statt Versiegelung - Der neue Senat muss sich besser um Berlins Parks und Klimaschutz kümmern, fordert ein Bündnis Abschiebung: Gefesselt in der Nacht - Ein Bündnis von Flüchtlingsorganisationen erhebt schwere Vorwürfe gegen die Senatsinnenverwaltung Arbeitskampf: Pleite für Lieferdienst Gorillas - Arbeitsgericht entscheidet, dass die Betriebsratswahlen bei dem Start-up wie geplant stattfinden können Arbeitskampf: Gorillas hat sich verkalkuliert - Warum sich die Beschäftigten bei Gorillas über das Urteil des Berliner Arbeitsgerichts freuen können Arbeitskampf: Legal, illegal, scheißegal - Lebensmittel-Lieferdienst Gorillas wegen Kündigungswelle weiter unter Druck Kommentar der Woche: Verdrängung ist eingepreist - Das Desaster beim Vorkaufsrecht war vielleicht kein Unfall
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Folge vom 12.11.2021Rote Brause - Folge 55: Die Berliner Platte - Abgründe und HöhenflügeWer von euch weiß, wofür WHH17 steht? Wenn ihr jetzt direkt an ein 17-stöckiges Wohnhochhaus gedacht habt, deren Wohnungen alle gleich sind und circa 22m² haben, liegt ihr genau richtig. Dieser Plattenbautyp steht gleich fünf Mal in Berlin. Entworfen hat ihn der Architekt Josef Kaiser in der DDR. Die größten Plattenbausiedlungen befinden sich in Berlin am Stadtrand. »Wenn man ganzheitliche Strategien gegen Gentrifizierung finden will, muss man Innenstadt und Peripherie zusammen denken«, sagt Architekturstudentin Charlotte. Vor dem Hintergrund der kontinuierlich steigenden Wohnungsnachfrage haben sich Architekturstudierende der Universität der Künste Berlin in dem Projekt Inside Plattenbau – Abgründe und Höhenflüge mit dem Potential bestehender Plattenbausiedlungen in Berlin beschäftigt. Das ist sinnvoll, denn 22,4% der Berliner*innen lebt in Großbausiedlungen. Das sind rund 838.000 Menschen. In der aktuellen Folge des Rote Brause Podcast hört ihr, was die Berliner Plattenhaussiedlungen ausmacht und welche Zukunft die jungen Architekturstudent*innen sich für die Platten ausmalen. Außerdem erfahrt ihr, was diese Woche sonst noch wichtig war in Berlin. Die Themen der Folge zum Nachlesen: Gedenken: Vor 80 Jahren begannen die Deportationen - Die Erinnerung an die verfolgten, verratenen und ermordeten Berliner Juden wird wachgehalten Vorkaufsrecht: Richter pulverisieren Vorkaufsrecht - Bundesverwaltungsgericht unterbindet Ausübung aufgrund erwarteter Verdrängung Kommentar der Woche: Verdrängung ist eingepreist - Das Desaster beim Vorkaufsrecht war vielleicht kein Unfall Außerdem: Inside Plattenbau – Abgründe und Höhenflüge